Über zahlreiche Organisationen wird angesichts der Teuerung versucht, Menschen davor zu bewahren, in eine finanzielle Notlage zu geraten. Aber was ist mit all jenen, die bereits am Existenzminimum leben und kein Dach mehr über dem Kopf haben? In Salzburg greift in solchen Fällen der Verein „VinziDach – Housing First“ ein.
Vinzi bringt jährlich rund 15 Obdachlose unter
Rund 15 Menschen hilft der Verein jährlich aus der Wohnungslosigkeit zurück in ein geregeltes Leben. Dafür ist auch die Unterstützung von Stadt und Land Salzburg gefordert, das diese wichtige Arbeit mit jährlich rund 400.000 Euro fördert, so das Land Salzburg heute in einer Aussendung. Die Wohnungen werden dabei von der Stadt zur Verfügung gestellt.
Direkte Unterbringung ohne Übergangslösungen
Anders als bei anderen Vereinen müssen die Betroffenen bei Vinzi keinen mehrstufigen Prozess – über Notschlafstellen und Übergangswohnungen – durchlaufen, sondern werden direkt in eigenen Wohnräumen untergebracht. „Die Bewohner:innen werden von Sozialarbeiter:innen so lange begleitet, wie sie es wünschen und benötigen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass auf diese Weise Obdachlosigkeit nachhaltig beendet werden kann. Über 90 Prozent unserer Begleitungen wurden positiv abgeschlossen“, erläutert Peter Linhuber, Leiter von VinziDach.
Teilhabe für Obdachlose essenziell
"Die eigenen vier Wände seien erst der erste Schritt zurück in ein geregeltes Leben", wie Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke Österreich betont. Essenziell dafür, sei auch die Teilhabe wohnungsloser Menschen am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Deshalb werde speziell auch an der öffentlichen Bewusstseinsbildung und der Enttabuisierung von Obdachlosigkeit gearbeitet.
Denn Armut habe viele Gesichter, so der Verein in seinem Leitbild. „Wir bringen gezielt Menschen unter, die sich in keine Einrichtung integrieren oder überall abgelehnt werden.“ Dafür setzt Vinzi auf unbürokratische Wege. „Es gibt für Hilfesuchende keine Termine oder lange Wartezeiten. Wer Hilfe braucht, kann kommen, wann immer die Person es möchte.“
(Quelle: salzburg24)