Der Weg zurück

Wie Obdachlosen in Salzburg in ein geregeltes Leben geholfen wird

Veröffentlicht: 22. Februar 2023 11:33 Uhr
Die anhaltende Teuerung bringt immer mehr Salzburger:innen in finanzielle Notlagen. Besonders Menschen, die bereits von Armut betroffen sind, bekommen die steigenden Preise zu spüren – das betrifft auch obdachlose Menschen, für die der Weg zurück in ein geordnetes Leben zunehmend schwieriger wird.
SALZBURG24 (AG)

Über zahlreiche Organisationen wird angesichts der Teuerung versucht, Menschen davor zu bewahren, in eine finanzielle Notlage zu geraten. Aber was ist mit all jenen, die bereits am Existenzminimum leben und kein Dach mehr über dem Kopf haben? In Salzburg greift in solchen Fällen der Verein „VinziDach – Housing First“ ein.

Inflation in Österreich 2022 bei 8,6 Prozent

Seit 1974 erreichte die Inflation in Österreich nicht mehr solche Höhen. Für das gesamte Jahr 2022 betrug die Teuerung satte 8,6 Prozent, obwohl sie im Dezember sogar leicht gesunken ist.

Vinzi bringt jährlich rund 15 Obdachlose unter

Rund 15 Menschen hilft der Verein jährlich aus der Wohnungslosigkeit zurück in ein geregeltes Leben. Dafür ist auch die Unterstützung von Stadt und Land Salzburg gefordert, das diese wichtige Arbeit mit jährlich rund 400.000 Euro fördert, so das Land Salzburg heute in einer Aussendung. Die Wohnungen werden dabei von der Stadt zur Verfügung gestellt.

 

Direkte Unterbringung ohne Übergangslösungen

Anders als bei anderen Vereinen müssen die Betroffenen bei Vinzi keinen mehrstufigen Prozess – über Notschlafstellen und Übergangswohnungen – durchlaufen, sondern werden direkt in eigenen Wohnräumen untergebracht. „Die Bewohner:innen werden von Sozialarbeiter:innen so lange begleitet, wie sie es wünschen und benötigen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass auf diese Weise Obdachlosigkeit nachhaltig beendet werden kann. Über 90 Prozent unserer Begleitungen wurden positiv abgeschlossen“, erläutert Peter Linhuber, Leiter von VinziDach.

Notschlafstellen in Salzburg retten Leben

Regelmäßige Mahlzeiten, gründliche Körperpflege und ein warmes Bett – was für die Allermeisten von uns normal ist, geht einigen Menschen in Salzburg jedoch völlig ab. Wenn jemand auf der Straße …

Teilhabe für Obdachlose essenziell

"Die eigenen vier Wände seien erst der erste Schritt zurück in ein geregeltes Leben", wie Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke Österreich betont. Essenziell dafür, sei auch die Teilhabe wohnungsloser Menschen am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Deshalb werde speziell auch an der öffentlichen Bewusstseinsbildung und der Enttabuisierung von Obdachlosigkeit gearbeitet.

Denn Armut habe viele Gesichter, so der Verein in seinem Leitbild. „Wir bringen gezielt Menschen unter, die sich in keine Einrichtung integrieren oder überall abgelehnt werden.“ Dafür setzt Vinzi auf unbürokratische Wege. „Es gibt für Hilfesuchende keine Termine oder lange Wartezeiten. Wer Hilfe braucht, kann kommen, wann immer die Person es möchte.“

(Quelle: salzburg24)

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