Nach dem gestrigen Ministerrat, bei dem es vorrangig um das weitere Vorgehen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ging, wandte sich Mückstein direkt an die Landeshauptleute von Salzburg und Oberösterreich. Salzburgs LH setzt hingegen weiterhin auf die seit Montag geltende 2-G-Regel, die einem Lockdown für Ungeimpfte „relativ gleich kommt“. Eine solche Maßnahme sei zudem schwierig bis gar nicht zu kontrollieren.
Impfwilligkeit aufrechterhalten
Einen generellen Lockdown hält Haslauer nach aktuellem Stand nicht für eine Option. Es gelte alles zu unterlassen, was die Impfwilligkeit reduzieren könnte, betonte er bei der gestrigen Stellungnahme nach der Videokonferenz mit dem Gesundheitsminister. Das sei auch das wesentliche Argument gegen eine generelle Testpflicht, sowohl für Ungeimpfte als auch Geimpfte.
Haslauer hält Impfung für besten Weg
Dass die Impfung nach wie vor der beste Weg sei, das Infektionsgeschehen einzudämmen, betonte Haslauer mehrfach. Als Beispiel nannte er das Gasteinertal im Pongau, das aufgrund hoher Infektionszahlen im Frühling dieses Jahres zwischenzeitlich abgeriegelt war. Dort liege die Impfquote mittlerweile bei etwa 70 Prozent und das zeigt sich auch an den Infektionszahlen. Nirgends sonst in Salzburg sind die Ansteckungen so niedrig.
Spitalsauslastung wird kritisch
Nicht nur die Infektionszahlen, sondern viel mehr die Spitalsauslastung ist aktuell Grund zur Sorge. Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen in Salzburg sei bis vor einer Woche relativ stabil gewesen. Dann kam es zu einem deutlichen Anstieg von 15 Intensivpatienten am 3. November zu gestern 25. Haslauer rechnete gestern damit, dass sich dieser „besorgniserregende Trend“ fortsetzen wird. Die seit Montag geltende 2-G-Regel solle nicht zuletzt auch einen Anstoß zur Impfung darstellen, so der Landeshauptmann. Das hätte bisher auch gut funktioniert, seit Ankündigung der Verschärfung stieg die Zahl der Impfungen deutlich an.
Auffrischungsimpfung ist essenziell
Es gelte aber nicht nur Erstimpfungen zu steigern, ebenso soll zur Auffrischungsimpfung motiviert werden. Die Schutzwirkung der Vakzine lässt schneller nach als von Virologinnen und Virologen zunächst angenommen. Bei dem Impfstoff von AstraZeneca bereits nach vier Monaten, bei Pfizer nach fünf bis sechs Monaten. Auch bei einer Impfung mit Johnson & Johnson wird eine Auffrischung durch den Impfstoff von Pfizer empfohlen. Es sei daher eine wichtige Maßnahme, die dritte Impfung allen voran bei Personen in der Altersgruppe 60 plus zu beschleunigen.
Die Länder besprechen heute mit Expertinnen und Experten das weitere Vorgehen. Für Freitagmittag ist eine Videokonferenz geplant, bei der die nächsten Schritte mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein beschlossen werden.
(Quelle: salzburg24)