Die Tage werden länger, die Sonne scheint kräftiger und die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Der Frühling hält nun endgültig Einzug in Salzburg. Trotz der Vorfreude auf die wärmere Jahreszeit kann es mitunter schwierig sein, den letzten Rest des Winters abzuschütteln. Gerade in dieser Übergangsphase steckt vielen Menschen der Winter noch in den Knochen, wie die Salzburger Allgemeinmedizinerin Lisa Mandl im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag erklärt.
„Nach dem Winter merken viele, dass der Stoffwechsel noch etwas träge ist und sich Schlacke im Körper angesammelt hat“, so die auf Ayurveda spezialisierte Ärztin aus der Stadt Salzburg. Das zeige sich individuell sehr unterschiedlich, häufig seien Anzeichen wie Müdigkeit, Trägheit oder Verschleimung.
Entlastung für Körper zu Frühlingsbeginn wichtig
Die Philosophie der traditionellen indischen Ayurveda-Medizin sei es, präventiv zu handeln und den Körper bestmöglich und ganzheitlich zu unterstützen, noch bevor Symptome auftreten. „Es geht vor allem darum, den Körper zu entlasten, damit er sich von selbst gut auf diese Veränderung einstellen kann“, so Mandl. Daher sei es besonders im Frühling wichtig, achtsam mit sich umzugehen.
„Das kann etwa durch leicht verdauliche, schonende Ernährung, viel Flüssigkeit und das Integrieren von Bitterstoffen passieren.“ Insbesondere auf diese sekundären Pflanzenstoffe schwört die Medizinerin: „Bitterstoffe wirken blutreinigend und helfen der Leber beim Entgiften“ – ideal also, um den letzten Rest des Winters loszuwerden.
Gemüse und Kräuter ideal für Frühlingsspeiseplan
Auf dem Speiseplan der nächsten Wochen seien also gekochtes oder gedämpftes Gemüse, Frühlingskräuter wie Bärlauch oder Löwenzahn und natürlich viel Wasser oder Kräutertees angesagt. „Eine überwiegend vegane Ernährung tut uns in dieser Phase besonders gut, weil tierische Produkte den Stoffwechsel mehr fordern“, erklärt die Expertin.
Grundsätzlich sei es aber wichtig, schonend mit sich und seinem Körper umzugehen – auch in Bezug auf Bewegung. „Dehnübungen oder sanftes Yoga kurbeln den Kreislauf an, machen wach und tun uns daher gerade morgens sehr gut.“ Am besten sei aber Bewegung an der frischen Luft – das würde nochmal extra wach machen und den Kreislauf ankurbeln.
Trockenbürsten förderlich fürs Entschlacken
Ein Geheimtipp der Medizinerin ist außerdem das sogenannte Trockenbürsten. Dabei geht man mit einer weichen Bürste, meist aus Naturfasern, in kreisrunden Bewegungen und leichtem Druck über den ganzen Körper. Idealerweise bürstet man dabei in Richtung des Herzens, um die lymphatische Drainage besonders zu fördern. „Auch unser Körper braucht gewissermaßen einen Frühjahrsputz und dabei ist das Lymphsystem essenziell“, betont Mandl.
Zeitumstellung fordert Körper
Auch die am Ostersonntag anstehende Zeitumstellung fordere den Körper. „Wir alle haben einen inneren Rhythmus, eine Umstellung kann da viel durcheinanderbringen.“ Die Ärztin empfiehlt, sich schonend auf den neuen Takt einzustellen. „Besonders schlafen und aufwachen bestimmt unsere innere Uhr. Es kann helfen, diese Zeiten langsam wieder anzugleichen, wenn es der Alltag zulässt, etwa erstmal um eine halbe Stunde.“
Insgesamt gelte es im Frühling also sanft zu sich und seinem Körper zu sein, um sich auf den Jahreszeitenwechsel einzustellen, betont die Medizinerin. „Auf sich selbst zu hören und achtsam zu sein ist immer wichtig, aber besonders in solchen Phasen des Wechsels.“
(Quelle: salzburg24)