DNA-Test ausständig

Wolf hat es in Mittersill und Tirol auf Rinder abgesehen

Veröffentlicht: 30. Juli 2024 09:49 Uhr
Auf Kälber hatte es offenbar ein Wolf in Mittersill abgesehen: Ein örtlicher Landwirt fand am Sonntag zwei seiner Tiere mit Verletzungen auf der Alm. Der Wolfsbeauftragte des Landes, Hubert Stock, geht davon aus, dass ein einzelner Wolf im dortigen Umkreis auf Rinderjagd ist.

Zwei verletzte Kälber und eine tote Ziege in Mittersill, mindestens vier tote Schafe in Niedernsill (beide Pinzgau) und sechs tote Rinder im angrenzenden Tirol dürften auf das Konto eines Wolfes gehen – davon geht der Salzburger Wolfsbeauftragte Hubert Stock im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag aus. Am Sonntag wurden auf einer Alm am Mittersiller Sonnberg zwei Kälber mit auffälligen Verletzungen gefunden, darunter auch Bisswunden im Halsbereich, unweit davon eine tote Ziege, wie das Land Salzburg berichtet.

„Wir gehen derzeit davon aus, dass sowohl die verletzten Kälber bei uns als auch die toten Rinder in Tirol einem einzelnen Wolf zuzuordnen sind“, erklärt Stock. Das lege die örtliche Nähe der Vorfälle nahe, außerdem gebe es in diesem Bereich bislang keine Hinweise auf eine Rudelbildung.

Warum reißt ein Wolf Rinder?

Bislang gehörten in Salzburg zumeist Schafe oder Ziegen zur Beute der Raubtiere, warum es ein Wolf nun offenbar auf Rinder abgesehen hat, lässt sich laut Stock folgendermaßen erklären: „Wölfe sind sehr gelehrige Tiere. Wenn einmal ein Rind erfolgreich gerissen wurde, können sie daraus eine Strategie entwickeln.“ Höchstwahrscheinlich gelinge das, indem die Kühe zuerst gehetzt werden, bis sie erschöpft sind, ehe dann zum Angriff angesetzt wird.

„Es wird eben gejagt, was gerade verfügbar ist. Manche Tiere spezialisieren sich aber auf bestimmte Beutetiere“, wie Stock erklärt. Vor rund fünf Jahren hätte es so einen Fall in Großarl gegeben – dort hat ein Problemwolf zunächst rund 25 Schafe getötet, ehe er dann vermehrt Rinder angriff.

DNA-Proben bei verletzten Kälbern in Mittersill genommen

Noch ist nicht sicher, dass ein Wolf für die Risse in Mittersill und Kitzbühel verantwortlich ist, Klarheit soll eine kürzlich entnommene DNA-Probe von einem der Rinder geben. Das sei zunächst gar nicht vorgesehen gewesen, da eine Probenentnahme bei lebenden Tieren schwierig sei. „Die Tiere sind an sich schon scheu, wenn sie den Sommer über auf der Alm sind und nach so einem Angriff sind sie zusätzlich verschreckt“, so der Experte. Die Ergebnisse der Tests werden in den kommenden Tagen erwartet.

Handelt es sich um jenen Wolf, der auch für die Risse in Niedernsill und im Bezirk Kitzbühel verantwortlich ist, darf dieser gemäß Salzburger Abschussverordnung noch bis 3. August entnommen werden – die Tiroler Verordnung gilt noch weitere sieben Wochen.

(Quelle: salzburg24)

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