Gesundheitscheck

Sommerlicher Trip durch Österreich sorgt bei Elch "Emil" für Stress

Veröffentlicht: 01. Oktober 2025 15:48 Uhr
Elch „Emil“ ist aktuell zwischen Tschechien und Bayern unterwegs. Der sommerliche Trip durch Österreich hatte dem Tier Stress beschert. Darauf deuten Blutwerte nach einem Gesundheitscheck hin.

Elch "Emil", der rund einen Monat lang durch Österreich wanderte, ist seit Montag voriger Woche im Böhmerwald unterwegs und wechselt zwischen Bayern und Tschechien hin und her. Noch kann seine Route mittels GPS-Tracker verfolgt werden, doch bald wird die Batterie leer sein, berichtete die zuständige Landesrätin Michaela-Langer Weninger (ÖVP) am Mittwoch. Gesundheitlich ist er fit, die Fans in Österreich hatten ihm aber Stress beschert.

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"Emil" erkunde ungestört seinen natürlichen Lebensraum - mit einem kurzen Besuch im bayrischen Örtchen Bischofsreut - und finde zu seinem normalen Lebensrhythmus und Artgenossen zurück. Eine Population von 20 Tieren ist im tschechischen Nationalpark Šumava daheim. Mittlerweile erhalte auch ein Vertreter des Bayrischen Walds "Emils" Daten, doch der GPS-Tracker wird nicht mehr lange aufzeichnen, berichtete das Fachgremium am Mittwoch. Die Batterie des Senders werde bald erschöpft sein.

Stressiger Sommertrip durch Österreich

Der Tracker habe jedenfalls seine Aufgabe erfüllt und dokumentiert, dass Emil die Narkose gut überstanden habe und seine Wanderung fortsetze. Die Blutwerte aus dem während der Narkose gemachten Gesundheitscheck lassen darauf schließen, dass der Sommertrip für den Elch sehr stressig war. Die Auswertung des Bluts ergab erhöhte Cortison-Werte sowie eine niedrige Zahl weißer Blutkörperchen, was beides - vor allem in der Zusammenschau - Indikatoren für chronischen Stress seien. Zusätzlich wurde "Emil" im Zuge der Untersuchung vorsorglich mit Sauerstoff, Infusionen, Vitaminen und Mineralstoffen gestärkt.

Prinzipiell war "Emil" jedoch laut Einschätzung des Veterinärteams altersentsprechend gesund und fit und konnte guten Gewissens in sein natürliches Habitat, den Wald, entlassen werden. Die Gesundheitsdaten hätten aber ganz klar die Schattenseiten des Hypes um den Elch aufgezeigt: "Emil" hätte tagsüber Rückzugsmöglichkeiten gesucht, aber ob seiner Beliebtheit kaum gefunden. "Einem Wildtier sollte jedoch stets mit respektvollem Abstand begegnet werden - denn jedes Wildtier hat das Recht, anonym und auf sich gestellt zu sein", betonten die beratenden Tierärztinnen und -ärzte.

Elch "Emil" wieder ganz Wildtier

"Emil" wurde Mitte August erstmals in Österreich gesichtet, dürfte aus Polen stammen und kam über Tschechien ins Land. Mehr als einen Monat lang wanderte er durch Nieder- und Oberösterreich, ehe er am 22. September mit einem Betäubungsschuss gestoppt wurde - als er im Autobahnkreuz bei Stattledt auf die Westautobahn gelangen wollte. Der Elch wurde in den Böhmerwald am Dreiländereck Österreich-Tschechien-Deutschland gebracht und freigelassen. "Emil darf nun wieder ganz Wildtier sein - in der freien Natur, ganz ohne Straßen, Lärm und Stress. Das tut ihm gut, wie wir sehen", sagte Langer-Weninger.

(Quelle: apa)

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