Verurteilter Ex-Schauspieler

Florian Teichtmeister am Münchner Oktoberfest festgenommen

Florian Teichtmeister wurde beim Münchner Oktoberfest wegen eines Verstoßes gegen die Auflagen festgenommen. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 06. Oktober 2025 12:14 Uhr Aktualisiert: 06.10.2025 12:57 Uhr
Der ehemalige Schauspieler Florian Teichtmeister soll beim Münchner Oktoberfest betrunken und mit Kokain erwischt worden sein. Der 45-Jährige wurde festgenommen und bereits in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert.

Der frühere Burgschauspieler Florian Teichtmeister, der im September 2023 in Wien wegen Besitzes und Herstellung von zehntausenden Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt wurde, ist am Wochenende festgenommen worden, weil er gegen gerichtliche Auflagen verstoßen haben soll. Das bestätigten sein Rechtsvertreter Rudolf Mayer und die Sprecherin des Wiener Landesgerichts, Christina Salzborn, der APA.

Im Zusammenhang mit seiner rechtskräftigen Verurteilung waren Teichtmeister strenge Auflagen erteilt worden. Unter anderem wurde ihm für die Dauer einer fünfjährigen Probezeit der Konsum von Suchtmitteln untersagt. Wie zunächst die "Kronen Zeitung" und "Heute" berichtet hatten, dürfte Teichtmeister in der Vorwoche nach einem Besuch des Münchner Oktoberfestes in beeinträchtigtem Zustand in eine Polizeikontrolle geraten und dabei mit Kokain erwischt worden sein.

Teichtmeisters Rechtsvertreter: "Einmaliger Ausrutscher"

 "Vom zuständigen Wiener Richter wurde daraufhin sofort eine Festnahmeanordnung erlassen", bestätigte Teichtmeisters Rechtsvertreter Montagmittag der APA. Teichtmeister habe sich selber zur Polizei begeben, als er davon Kenntnis erlangte, betonte Mayer. Teichtmeister befindet sich aktuell als Maßnahme der sogenannten Krisenintervention in Anhaltung, hat allerdings bereits die Justizanstalt (JA) Innsbruck verlassen und wurde in eine andere Einrichtung überstellt.

Es habe sich um eine geringe Menge Kokain gehandelt, die bei Teichtmeister sichergestellt wurde, sagte Mayer Montagmittag im Gespräch mit der APA: "Es war nur eine Portion für den Eigenbedarf." Mayer sprach von einem "einmaligen Ausrutscher", Teichtmeister sei nicht in eine neuerliche Abhängigkeit gerutscht. Der Vorfall beweise, wie schwierig es sei, sich von einer Suchtmittelergebenheit zu lösen. Er hoffe, dass die Justiz den "einmaligen Verstoß nicht mit der vollen Härte des Gesetzes ahndet", sagte Mayer.

Psychiatrischer Sachverständiger bestellt

Teichtmeister kann zunächst einmal vier Wochen zwangsweise angehalten werden. Wie die Sprecherin des Wiener Landesgerichts der APA darlegte, wurde bereits ein psychiatrischer Sachverständiger bestellt, der klären soll, wie stark der Rückfall in Bezug auf die Suchtmittelabhängigkeit war. "Es muss überprüft werden, was die Problemstellungen waren und wie es zu dem Weisungsbruch gekommen ist", erklärte Salzborn.

Ob es erforderlich ist, Teichtmeister in Haft bzw. in einem forensisch-therapeutischen Zentrum zu behalten, hängt von den gutachterlichen Feststellungen ab. Theoretisch könnte die Anhaltung um drei Monate verlängert werden, falls dies erforderlich scheint. Der Ex-Schauspieler hatte in seinem Prozess neben der zweijährigen Bewährungsstrafe die infolge einer gutachterlich attestierten sexuellen Störung angeordnete Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum ebenfalls bedingt nachgesehen bekommen. Das Gericht ordnete eine engmaschige Therapie und Kontrollen an, vor allem was den Konsum von Drogen und Alkohol betrifft. Per Weisung wurde Teichtmeister zu absoluter Drogenabstinenz verpflichtet.

Wer ist Florian Teichtmeister?

Florian Teichtmeister ist ein ehemaliger Schauspieler, bekannt aus Theater, Film und Fernsehen, etwa vom Burgtheater und aus Produktionen wie "Die Toten von Salzburg". 2023 wurde er wegen des Besitzes und der Herstellung von kinderpornografischen Dateien verurteilt: Er erhielt eine bedingte Freiheitsstrafe über zwei Jahre, wurde in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen – unter Auflagen und einer Bewährungszeit von fünf Jahren. Bei einer Hausdurchsuchung wurden über 100 Gramm Kokain gefunden, versteckt in seiner Matratze. Er gab an, jahrelang starken Kokainkonsum gehabt zu haben — teils drei bis vier Gramm pro Tag in bestimmten Phasen. Seine Verteidigung brachte damals vor, dass die Kokainsucht mitverantwortlich gewesen sei für die Entwicklung seiner Pädophilie- bzw. Porno­sucht und für ein vermindertes Unrechtsbewusstsein. Der Kokainbesitz wurde nicht strafrechtlich verfolgt, weil er laut Staatsanwaltschaft als Eigenbedarf eingestuft wurde.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken