Mit Ausgangsbeschränkungen und Versammlungsverboten wird auf der ganzen Welt auf das Coronavirus reagiert. Die Wirtschaft und das öffentliche Leben werden auf ein Minimum heruntergefahren. Dabei wird einem vor Augen geführt, wie stark der Einfluss des Menschen auf die Umwelt ist.

NO2-Ausstoß in Wuhan stark reduziert
Die chinesische Stadt Wuhan, in der der erste Covid-19-Fall entdeckt wurde, wurde bereits im Jänner unter Quarantäne gestellt. Das öffentliche Leben der Stadt mit neun Millionen Einwohner kam weitgehend zu erliegen. Der Verkehr in und aus Wuhan wurde eingestellt, Fabriken und Unternehmen wurden geschlossen. Die US-Raumfahrtbehörde bemerkte dabei einen deutlichen Rückgang des Stickstoffdioxid-Ausstoßes, wie Satellitenbilder veranschaulichen.
Klares Wasser in Venedig
Auch in Italien, das stark unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie leidet, geht die Luftverschmutzung, insbesondere die Emission von Stickstoffdioxid, massiv zurück. Durch Ausbleibende Touristenströme sind etwa in Venedig wieder Fische in Kanälen mit kristallklarem Wasser zu sehen, wo dies lange nicht mehr der Fall war, wie Nutzer der Sozialen Medien dokumentieren.
Coronavirus: Tiere prägen Stadtbild
Die menschenleeren Dörfer und Städte nehmen der Tierwelt weiter die Scheu. So verbreiteten Twitter-User Bilder, die etwa Wildschweine oder und Schwäne zeigen, wie sie durch Straßen und Stadtplätze ziehen. In der Hafenstadt Cagliari auf Sardinien wurden Delfine gefilmt, was für die Mittelmeerstadt an sich aber nichts Neues ist. Es scheint fast so als würde sich die Natur zurückholen, was ihr gehört.
Saubere Straßen in Rom
Dank des zum Erliegen gekommenen Privatverkehrs hat sich in Rom die Luftqualität wesentlich gebessert. Tief kann man jetzt die milde Frühlingsluft einatmen, während man durch das Stadtzentrum streift. Das von chronischen Müllentsorgungsproblemen belastete Rom steht dieser Tage in Sauberkeit den nordeuropäischen Metropolen in nichts nach. Die Bediensteten der Müllentsorgungsgesellschaft sind im Dauereinsatz, um die Straßen zu reinigen. Sauberkeit und Hygiene sind in Zeiten der Pandemie oberstes Gebot.
Zukunftsforscher: Umwelt als Gewinner
In Österreich und Deutschland wurden die Coronavirus-Maßnahmen erst später umgesetzt, bis Auswirkungen auf die Umwelt zu erkennen sind, wird wohl noch etwas Zeit vergehen. Der österreichische Zukunftsforscher Harry Gatterer sieht aber schon jetzt die Umwelt als größten indirekten Gewinner. Er geht zudem davon aus, dass sich nach der Corona-Krise das Konzept des Post-Wachstums durchsetzen wird, also ein Ende des "Immer-Mehr" und stetigen Wirtschaftswachstums.
(Quelle: salzburg24)