"Es geht ihnen gut"

Russische TV-Journalistin Owsjannikowa flieht mit Tochter

Marina Ovsyannikova, who denounced Russia's intervention in Ukraine during a live TV broadcast in March, speaks with AFP journalists during an interview in Moscow on August 2, 2022. - Marina Ovsyannikova knew that coming back to Moscow would be akin to playing a game of Russian roulette. The 44-year-old mother of two, who returned from Europe last month, said she understood she could be arrested at any moment. (Photo by STRINGER / AFP)
Veröffentlicht: 17. Oktober 2022 17:32 Uhr
Die russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa hat mit ihrer Tochter die Flucht ergriffen. Nach ihrem Live-Protest im Fernsehen war im August wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee Anklage gegen die 44-Jährige erhoben worden.
SALZBURG24 (KAT)

Die durch ihren Live-Protest gegen den Militäreinsatz in der Ukraine bekannt gewordene russische Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa ist mit ihrer Tochter aus Russland geflohen. "Owsjannikowa und ihre Tochter haben Russland verlassen", sagte ihr Anwalt Dmitri Sachatow am Montag. "Sie sind jetzt in Europa. Es geht ihnen gut."

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Owsjannikowa will sich später zu Flucht äußern

Vor ihrer Flucht ins Ausland hatte Owsjannikowa nach Angaben ihres Anwalts die Wohnung verlassen, in der sie in Russland unter Hausarrest stand. Owsjannikowa werde sich zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich zu ihrer Flucht äußern, "aber im Moment ist es nicht sicher", sagte Sachatow.

Russische TV-Journalistin auf Fahndungsliste

Vor zwei Wochen war Owsjannikowa in Russland auf eine Fahndungsliste gesetzt worden, was darauf hindeutete, dass die 44-Jährige untergetaucht war. Gegen Owsjannikowa war im August wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee Anklage erhoben worden. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Haft. Ein Moskauer Gericht stellte die Journalistin unter Hausarrest, der bis zum Beginn ihres Prozesses dauern sollte. Sie durfte auch keine Kommunikationsmittel nutzen.

International bekannt geworden war Owsjannikowa, als sie Mitte März während einer Live-Sendung ihres Arbeitgebers, eines Kreml-treuen Senders, hinter der Nachrichtensprecherin ein gegen den Militäreinsatz in der Ukraine gerichtetes Protestplakat in die Kamera hielt.

Zwischenzeitlich hielt sie sich danach in Deutschland auf, wo sie für die Zeitung "Die Welt" arbeitete. Im Juli kehrte Owsjannikowa nach Russland zurück, um um das Sorgerecht für ihre beiden minderjährigen Kinder zu kämpfen, das ihr in Russland lebender Ex-Mann ihr wegnehmen wollte. Ihre Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine setzte sie fort.

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(Quelle: apa)

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