Über Gewässer

USA schießen chinesischen Ballon ab

This handout photo from Chase Doak taken on February 1, 2023 and released on February 2 shows a suspected Chinese spy balloon in the sky over Billings, Montana. - The Pentagon said February 2 it was tracking a Chinese spy balloon flying high over the United States, reviving tensions between the two countries just days ahead of a rare visit to Beijing by the top US diplomat. (Photo by Chase DOAK / CHASE DOAK / AFP) / -----EDITORS NOTE --- RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / CHASE DOAK " - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
Veröffentlicht: 05. Februar 2023 12:54 Uhr
Jenen mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballon, der tagelang über die USA geflogen war, haben US-Kampfflugzeuge am Samstag abgeschossen. Über einem Gewässer stürzte er ab, jetzt soll er geborgen werden.
SALZBURG24 (alb)

Nach tagelanger Beobachtung haben die USA einen mutmaßlichen Spionageballon aus China über dem Meer vor der Küste von South Carolina abgeschossen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bestätigte am Samstag, US-Kampfflugzeuge hätten auf Anweisung von Präsident Joe Biden "den von der Volksrepublik China gestarteten und ihr gehörenden Überwachungsballon" zum Absturz gebracht. Die USA bezichtigten China der Spionage mit dem Ballon. Peking wies dies entschieden zurück.

Flugobjekt "so schnell wie möglich" abschießen

Biden erklärte am Samstag vor Reportern im US-Bundesstaat Maryland, er habe den Befehl zum Abschuss schon mehrere Tage vorher erteilt. Er habe bereits am Mittwoch, als er über den Ballon informiert worden sei, angeordnet, das Flugobjekt "so schnell wie möglich" abzuschießen. Ein Risiko für die Menschen am Boden sollte ausgeschlossen werden. Daher sei entschieden worden, das Flugobjekt erst über dem Wasser innerhalb des US-Hoheitsgebiets abzuschießen.

China will Berichte über Spionage-Ballon prüfen

In den USA sorgt ein chinesischer Spionage-Ballon für Wirbel: Er sein in den Luftraum eingedrungen, um Atomwaffen-Stützpunkte auszukundschaften, hieß es. China bekannte sich nicht zu dem Ballon und …

Ballon über Gewässer getroffen

Austin sagte, man sei nach sorgfältiger Analyse zu dem Schluss gekommen, dass ein Abschuss des Ballons über Land aufgrund der Größe und Höhe des Ballons und seiner Last zu gefährlich sei. Man habe deshalb entschieden, den Ballon sicher über US-Hoheitsgewässern abzuschießen. Die Maßnahme sei in Zusammenarbeit mit Kanada durchgeführt worden. China habe mit dem Ballon versucht, strategische Standorte auf dem amerikanischen Festland zu überwachen, betonte er. Er sprach von einer "inakzeptablen Verletzung" der Souveränität der USA.

Bergung in Gange

Ein hochrangiger Vertreter des Pentagons erklärte am Samstag vor Journalisten, dass die Bergung des Ballons bereits in vollem Gange sei. "Wie lange es dauern wird, steht noch nicht fest", sagte er. Die Trümmer befänden sich in relativ flachem Wasser, was die Bergung "ziemlich einfach machen wird", hieß es weiter. Der Ballon sei schon seit einiger Zeit beobachtet und verfolgt worden. Er sei bereits am 28. Jänner über Alaska aufgetaucht, am 30. Jänner über Kanada und am 31. Jänner über dem US-Bundesstaat Idaho.

Das US-Verteidigungsministerium hatte am Donnerstagabend die Sichtung des chinesischen Ballons publik gemacht. Der Ballon war an verschiedenen Orten gesehen worden, unter anderem im US-Bundesstaat Montana nahe einer US-Luftwaffenbasis, wo mit Atomsprengköpfen bestückte Interkontinentalraketen lagern. Am Samstag berichteten Augenzeugen, sie hätten den Ballon im US-Bundesstaat North Carolina im Osten der USA gesichtet. Auf Fernsehbildern und in Videos von Augenzeugen war zu sehen, wie der weiße Ballon dann in der Luft getroffen wurde und abstürzte.

Flugverkehr während Abschuss eingeschränkt

Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hatte den Flugverkehr in den US-Bundesstaaten North und South Carolina "wegen nationaler Sicherheitsmaßnahmen" am Samstag vorübergehend eingeschränkt. Nach dem Abschuss des Ballons wurde der Luftraum wieder freigegeben.

Blinken sagt Besuch in Peking

US-Außenminister Blinken hatte als Reaktion seinen eigentlich für Sonntag erwarteten Besuch in Peking bereits am Freitag abgesagt. Er hatte das Eindringen des Ballons in den Luftraum der USA als "inakzeptabel" und "unverantwortlich" bezeichnet. China sprach dagegen von einem Forschungsballon, der durch "höhere Gewalt" vom Kurs abgekommen sei.

Es wäre der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit 2018 gewesen. Nach Medienberichten hätte Blinken auch von Chinas Staats-und Parteichef Xi Jinping empfangen werden sollen. Zwar waren die Erwartungen an den Besuch nicht groß, doch gab es Hoffnungen, dass er zu einer Beruhigung in den turbulenten und schwierigen Beziehungen führen würde.

Spannungen nach Taiwan-Besuch

Ballons gelten als wichtige Beobachtungsplattformen. Anders als Satelliten können sie an einer Stelle bleiben und müssen nicht eine neue Runde um die Erde drehen, um weitere Bilder zu machen, wie Experten schilderten. Sie könnten aus größerer Nähe beobachten und seien für Radar schwer zu entdecken. Auch könnten sie Kommunikation abfangen. Die Navigationsmöglichkeiten seien heute deutlich verbessert, sodass sie nicht mehr allein vom Wind abhingen.

Im vergangenen Sommer war es zu Spannungen zwischen den beiden Ländern nach dem Taiwan-Besuch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gekommen. Seitdem bemühen sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt um eine bessere Kommunikation. Allerdings hat der Chef des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, erst am Donnerstag davor gewarnt, die Taiwan-Ambitionen von Präsident Xi zu unterschätzen. Im Westen wird befürchtet, China könnte militärisch gegen das demokratisch regierte Taiwan vorgehen, ähnlich wie es Russland mit der Ukraine getan hat. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz.

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(Quelle: apa)

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