Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten länderspezifischen Sonderzölle sind in Kraft. Seit Mitternacht amerikanischer Zeit (6.01 Uhr MESZ) gelten für zahlreiche Länder deutlich höhere Abgaben - vor allem für jene, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben. Für die gesamte Europäische Union gelten 20 Prozent. China trifft es mit insgesamt 104 Prozent Sonderzöllen besonders hart.
USA legen Zollsätze für Länder fest
Für jedes betroffene Land wurde ein Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab. Ökonomen zweifeln jedoch an der Berechnungsgrundlage für die Länderliste und kritisieren, dass sie auf teils fehlerhaften Annahmen beruhe.
Bereits am Samstag war der erste Schritt des Maßnahmenpakets in Kraft getreten: pauschale Importzölle von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern. Trump hatte die Pläne davor bei einer Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses präsentiert - unter dem Titel "Tag der Befreiung". Nach dem US-Vorstoß kündigten mehrere Länder Gegenmaßnahmen an. Andere setzen auf Verhandlungen.
Wie reagiert die EU auf Trumps Zölle?
Die EU hat bisher keine Gegenmaßnahmen zu den US-Zöllen in Höhe von 20 Prozent geplant. Allerdings will sie am Mittwoch über eine Liste von US-Produkten abstimmen, auf die Zölle erhoben werden - als Reaktion auf die vor einem Monat verhängten US-Zölle auf Aluminium und Stahl.
Die EU plant die schrittweise Einführung von Vergeltungszöllen. In einem ersten Schritt sollen US-Produkte wie Motorräder und Jeans davon betroffen sein. Bourbon Whiskey wurde jedoch von der Liste gestrichen, da Trump Gegenzölle in Höhe von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke angedroht hat.
(Quelle: apa)