Ein Sprecher von EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg erklärte am Donnerstag auf Anfrage der APA, es sei nicht geplant, an dieser Frist zu rütteln.
Weder für zeitlichen Aufschub noch für Verwässerungen
Der Kommissar habe zuletzt gegenüber Tierschutzorganisationen erklärt, dass er diesen Termin respektiere und nicht vorhabe, einen zeitlichen Aufschub zu erwirken oder die Sache zu verwässern. Außerdem habe Borg klar gemacht, dass er die Forschung und Entwicklung von alternativen Testmethoden für Kosmetika - sowohl pharmazeutische als auch chemische Prüfungen - unterstütze und auch mit Drittstaaten zusammenarbeiten wolle, um dort Tierversuche zu verringern.
Die Präsidentin des Internationalen Bundes der Tierversuchsgegner, Gerda Matias, hatte sich zuvor erfreut über das vollständige Handels- und Importverbot für Kosmetika-Stoffe mittels Tierversuchen gezeigt. Lob gab es für Borg, der ohne Wenn und Aber zu der Umsetzung der Kosmetik-Richtlinie stehe. Ganz im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger John Dalli beabsichtige er keine Ausnahmen und Terminverschiebungen des Totalverbotes.
Der SPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament Jörg Leichtfried hatte sich skeptisch gezeigt, ob die Kommission tatsächlich die Frist einhalte. In der Vergangenheit habe sich die Brüsseler Behörde doch eher industrieorientiert gezeigt. Es sollte jetzt aber nicht der Fall eintreten, dass die Überwachung und Exekution der Richtlinie zögerlich betrieben werde.
Tierversuche an sich bereits seit 2009 verboten
Grundsätzlich sind Tierversuche für Kosmetika in der EU seit 2009 verboten. Es hat lediglich drei Ausnahmen bei den toxikologischen Stoffen gegeben, die nun auch wegfallen.
(APA)
(Quelle: salzburg24)
