Die 15-Jährige war von Polizisten während eines Schulausflugs abgeholt worden, um sie gemeinsam mit ihrer Roma-Familie in das Kosovo abzuschieben. Die französischen Behörden erklärten die umstrittene Abschiebung für rechtmäßig, rügten jedoch die Polizei für ihr mangelndes "Augenmaß" in dem Fall. Die Abschiebung der jungen Leonarda entspreche "geltenden Regelungen", befand die Aufsichtsbehörde der Verwaltung (IGA) in einem am Samstag veröffentlichten Bericht. Dass Leonarda mitten während eines Schulausflugs aus dem Bus geholt und mitsamt ihrer Familie abgeschoben wurde, zeuge jedoch von einem Mangel an Augenmaß der Polizei.
Die Polizisten seien so sehr auf das Ziel konzentriert gewesen, Leonardas gesamte Familie zusammenzubringen, dass sie die Tatsache aus den Augen verloren hätten, dass sich das Mädchen auf einem Schulausflug befand, urteilte die Aufsichtsbehörde. Die Behörde empfahl, künftig jeglichen polizeilichen Zugriff im schulischen und schulnahen Umfeld zu verbieten.
Der Fall Leonardas sorgt in Frankreich seit Tagen für Empörung: Die seit mehreren Jahren in Ostfrankreich lebende 15-Jährige war Anfang des Monats auf einem Schulausflug von Polizisten aus dem Bus geholt und mitsamt ihrer Familie abgeschoben worden, nachdem ihr Asylantrag abgelehnt worden war. Die Kinder der Familie können kein Albanisch, selbst der Vater verließ das Kosovo eigenen Angaben zufolge als Kind.
(Quelle: salzburg24)