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Ägyptischer Polizeigeneral in Kairo getötet

Veröffentlicht: 23. April 2014 14:02 Uhr
Ein hochrangiger Polizeibeamter ist am Mittwoch bei einem Bombenanschlag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo getötet worden. Die Bombe sei unter dem Auto von Ahmed Zaki, Brigadegeneral einer Sondereinheit zur Bekämpfung von Unruhen, platziert worden, teilte die Polizei mit. Zakis Einheit ging vor allem gegen die Anhänger des vom Militär entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi vor.

Zuletzt war es immer wieder zu Attentaten auf Sicherheitskräfte gekommen. Die Muslimbruderschaft, zu der Mursi gehört, bestreitet jede Beteiligung an der Anschlagserie. Erst am vergangenen Sonntag waren an einer Straßensperre östlich von Kairo ein Polizist und ein Soldat getötet worden.

Trotz ihrer Kritik an Menschenrechtsverstößen in Ägypten rüsten die USA das arabische Land im Anti-Terror-Kampf weiter auf. US-Verteidigungsminister Hagel sagte seinem ägyptischen Kollegen Sobhi die Lieferung von zehn "Apache"-Hubschraubern zu, wie das Pentagon in der Nacht auf Mittwoch nach einem Telefonat der beiden mitteilte.

Die Helikopter sollten bei der Bekämpfung von Extremisten auf der Sinai-Halbinsel zum Einsatz kommen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hatte die US-Regierung zu Monatsbeginn davor gewarnt, die Hilfen wieder hochzufahren.

Die USA hatten ihre Militärhilfe nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi durch das Militär im Juli 2013 eingeschränkt. Aus Washington hieß es damals, dass Lieferungen von Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern, großen Panzern und Raketen gestrichen seien, solange es keine Fortschritte in Richtung Demokratie gebe. Allerdings sollten Hilfen für Anti-Terror-Einsätze sowie zur Grenzsicherung weiterlaufen.

Nach Angaben des Pentagons soll nun die Lieferung der zehn Kampfhubschrauber der ägyptischen Regierung helfen, gegen Extremisten vorzugehen, "die die Sicherheit der USA, Ägyptens und Israels bedrohen".

Im Norden der Sinai-Halbinsel haben sich seit den Umstürzen des Arabischen Frühlings 2011 islamistische Milizen breitgemacht. Erst vor zwei Wochen stuften die USA die Al-Kaida-nahe Gruppe Ansar Beit al-Makdis (ABM) mit Stützpunkten auf dem Sinai als terroristische Organisation ein.

Die ägyptische Regierung geht allerdings mit der Begründung, gegen Terroristen zu kämpfen, auch gegen Anhänger der inzwischen verbotenen Muslimbruderschaft vor. Im März sorgten Todesurteile gegen Hunderte Islamisten international für Empörung. Die USA drohten Ägypten mit Konsequenzen, sollten die "skrupellosen" Urteile vollstreckt werden. Auch Ex-Präsident Mursi wird derzeit wegen Terrorvorwürfen der Prozess gemacht. Am Dienstag fand eine Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Ende Mai wird in Ägypten ein neuer Präsident gewählt. Beobachter rechnen mit einem Sieg von Ex-Militärchef Abdul Fattah al-Sisi.

(Quelle: salzburg24)

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