Rationalisierungen bei der Gesundheitsversorgung sind für Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger prinzipiell "undenkbar". Er will mehr Geld aus den öffentlichen Kassen für die Ärzte. Erneut kritisiert wurde von den Medizinern die von Gesundheitsminister Stöger geplante Novelle zur Ärzteausbildung. Die darin vorgesehene Praxisausbildung von sechs Monaten sei zu kurz. Gefordert wird ein Jahr. Außerdem müsse verankert werden, dass angehende Allgemeinmediziner ihre Lehrzeit auch in einer Praxis für Allgemeinmedizin zu absolvieren haben. Derzeit kann die Praxiszeit auch in einem Spital verbracht werden. Die Politik möge weiters Maßnahmen "gegen die zunehmend familienfeindliche Work-Life-Balance" vor allem von Landärzten setzen.
Auch für die Spitalsärzte fordert die Ärztekammer Verbesserungen: 160 Turnusstellen seien in Österreich nicht besetzt. Ärztemangel und Versorgungsdefizite drohten, so Ärztekammerfunktionär Harald Mayer. Er forderte "attraktivere Arbeitsbedingungen für Spitalsärzte, eine leistungsgerechte Entlohnung und die Besetzung vakanter Stellen". Viele Krankenhausmediziner litten an "dem Teufelskreis aus überlangen Diensten, Übermüdung und Demotivation". Besonders schlimm sieht Mayer die Situation in Spitälern, in denen gespart werde. Um eine Abwanderung von jungen Ärzten ins Ausland zu verhindern, forderte Mayer eine Erhöhung der Ärztegehälter.
(Quelle: salzburg24)