Damit liegt das Bundesland Salzburg aber immer noch unter dem Österreich-Schnitt von 109 Indexpunkten. Dramatisch: Trotz guter Entwicklung der Wirtschaft gibt es mehr Ungleichheit. Die Hoffnung auf eine bessere persönliche Zukunft ist bei vielen gesunken. Beschäftigte mit geringer Qualifikation und niedrigem beruflichen Status trifft das besonders. „Weiterbildung fördert die Chancen am Arbeitsmarkt und die Arbeitszufriedenheit. Sie muss daher Priorität in Unternehmen haben", sagt AK-Präsident Siegfried Pichler.
Seit 1997 erhebt die AK mit dem Arbeitsklima-Index die Arbeitszufriedenheit. Der Index ist ein Stimmungsbarometer und zeigt, wo die Salzburger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Schuh drückt. Seit der Krise sank er von 120 Punkten auf historische Tiefstwerte. 2012 lag die Stimmung im Land nur noch bei 102 Punkten. 2013 hat sie sich insgesamt etwas erholt und stabilisiert. Das Land liegt aktuell bei 104 Indexpunkten. Das sind aber leider immer noch 5 Punkte Abstand zum Rest der Republik. Der Österreich-Schnitt liegt bei 109 Punkten.
„Was zählt ist Gerechtigkeit. Salzburgs Arbeitnehmer verdienen sich mit ihrer Leistung höchsten Respekt und höchste Wertschätzung. Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, ein gutes Gehalt und eine kollegiale Führungskultur", ist Pichler überzeugt. „Wird die soziale Kluft schmaler, steigt auch das Arbeitsklima!"
Die Kluft im Arbeitsklima zeigt sich vor allem dann, wenn man die Zufriedenheit nach Bildungsniveau betrachtet. Mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer mit maximal Pflichtschulabschluss ist unzufrieden mit seiner sozialen Position in der Gesellschaft. Bei Arbeitnehmern mit Matura ist es nur jeder Hundertste. Beim beruflichen Status ist es dasselbe: Jeder fünfte Hilfsarbeiter und fast jeder Zehnte einfache Angestellte, aber nur ein Prozent der qualifizierten Angestellten ist unzufrieden.
Die Bildung beeinflusst dabei nicht nur den Status am, sondern auch den Zugang zum Arbeitsmarkt gravierend. Bei den qualifizierten Angestellten gehen bei einer theoretischen Arbeitsplatzsuche 41 Prozent von schlechten Chancen aus. Bei Hilfsarbeitern sind es mehr als zwei Drittel.
Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle. Unter Dreißig glaubt nur etwa jeder Zehnte, dass seine Chancen schlecht stehen. Bis 44 steigt dieser Wert auf mehr als ein Drittel. Bei den über 45jährigen sind mehr als zwei Drittel pessimistisch, was die Möglichkeiten am Arbeitsmarkt betrifft. Aber auch hier spielt das Bildungsniveau mit: Facharbeiter glauben zu knapp drei Vierteln, nicht bis 65 in Arbeit bleiben zu können. Qualifizierte Angestellte nur zu einem Viertel.
(Quelle: salzburg24)