Der einst zweitgrößte Baukonzern in Österreich hat im Sommer die größte Insolvenz der Zweiten Republik hingelegt - das Forderungsvolumen der rund 9.600 Gläubiger summiert sich bis dato auf rund 4,15 Mrd. Euro, 1,5 Mrd. Euro davon hat der Insolvenzverwalter vorerst anerkannt, 2,65 Mrd. Euro bestritten.
Offene Forderungen
Über die Aktiva der Alpine wollte Riel im Gespräch mit der APA noch keine Angaben machen, da die Verwertung noch nicht abgeschlossen sei. In den kommenden Wochen und Monaten werden noch Liegenschaften, Fahrnisse (Werkzeuge, Geräte, Baumaschinen, Fahrzeuge) und Beteiligungen veräußert. Zudem gebe es noch strittige offene Forderungen. Auch Schadenersatzansprüche könnten noch geltend gemacht werden.
Größtes Insolvenzverfahren der Nachkriegszeit
Für die Gläubiger hat das Gericht am Mittwoch eine relativ lange Bestreitungsfrist von 6 Monaten festgelegt - "ausreichend Zeit, um vorerst bestrittene Forderungen außergerichtlich zu klären", so die Einschätzung der Insolvenzrechtsexpertin Birgit Trieb vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV). Zu der Tagsatzung am Handelsgericht fanden sich heute rund 40 Gläubiger ein.
In den vergangenen Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg habe es kein Insolvenzverfahren in dieser Größe, diesem Umfang und dieser Komplexität gegeben, betonte Trieb. Alleine bei der Sichtung und Ordnung der Buchhaltungsunterlagen der Alpine mussten rund 200 Personen der Abwicklungsmannschaft etwa 60.000 Ordner durcharbeiten", veranschaulichte auch Hans-Georg Kantner vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV) den extremen Aufwand.
(Quelle: salzburg24)