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Amnesty prangert Israel wegen Gewalt an

Amnesty spricht von "bewussten Tötungen"
Veröffentlicht: 27. Februar 2014 12:00 Uhr
Amnesty International wirft Israel Kriegsverbrechen und andere schwere Menschenrechtsverletzungen an Palästinensern vor. Es gebe Beweise für absichtliche Tötungen von Palästinensern durch israelische Sicherheitskräfte, schreibt die Menschenrechtsorganisation in einem Bericht. Amnesty geht davon aus, dass die "willkürliche und brutale Gewalt" von der Politik gewollt sei.

Amnesty dokumentiert im Bericht "Schießwütig: Israels übermäßige Gewaltanwendung im Westjordanland", dass allein im vergangenen Jahr 22 palästinensische Zivilisten getötet wurden, 14 davon während Demonstrationen. Die meisten der getöteten Personen waren laut Amnesty jünger als 25 Jahre. Unter den Toten seien auch vier Kinder. Amnesty stützt sich auf Zahlen der UNO. Demnach hätten israelische Sicherheitskräfte 2013 so viele palästinensische Zivilpersonen getötet wie in den zwei vorhergehenden Jahren zusammen.

In den vergangenen drei Jahren hätten israelische Einheiten zudem 261 Palästinenser mit scharfer Munition schwer verletzt, darunter 67 Kinder. Ferner seien 8.000 Zivilpersonen durch Plastikgeschoße und Tränengas ernsthaft verletzt worden. Einige davon seien an ihren Verletzungen gestorben. Die von israelischer Polizei oder Armee getöteten Personen hätten keine "direkte oder unmittelbare Bedrohung für die Sicherheitskräfte" dargestellt. In manchen Fällen liege der Beweis vor, dass es sich um "bewusste Tötungen und damit um mutmaßliche Kriegsverbrechen" handle, hieß es im Bericht weiter.

Es bilde sich ein erschütterndes Muster heraus, nämlich dass die Politik dieses Vorgehen wolle. Darauf weisen laut Amnesty die Häufigkeit und Hartnäckigkeit hin, mit der die israelischen Sicherheitskräfte mit roher Gewalt gegen friedvolle Demonstranten vorgehen und nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Amnesty verlangt umfangreiche interantionale Untersuchungen und, dass alle Waffenlieferungen an Israel ausgesetzt werden sollten. Israel reagierte empört auf die Vorwürfe. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Yigal Palmor, sagte: "Amnesty lügt durch Auslassungen und auf andere Weise". Die Organisation spreche Israel schlicht das Recht auf Selbstverteidigung ab. Der Bericht sei von "Einseitigkeit, Diskriminierung und Rassismus" geprägt.

Auch die Armee kritisierte den Bericht scharf. "Amnesty ignoriert völlig den drastischen Anstieg palästinensischer Gewalt" gegen Israelis. Die Organisation habe keine Ahnung von den Herausforderungen, mit denen die israelischen Sicherheitskräfte konfrontiert seien, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. 2013 seien 132 Israelis durch Steine und andere Angriffe verletzt worden, schreibt die Armee. Mehr als 5.000 Mal hätten Palästinenser im vergangenen Jahr Israelis im Westjordanland mit Steinen beworfen. Zudem seien 66 weitere Terroranschläge registriert worden, darunter Angriffe mit Schusswaffen, Sprengsätzen und Messern sowie die Entführung und Ermordung von Soldaten.

(Quelle: salzburg24)

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