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Amoklauf in Serbien fordert 13 Tote

Serbien im Schockzustand: Ein 60 Jahre alter Mann hat am Dienstagmorgen bei einem Amoklauf 13 Menschen erschossen.
Veröffentlicht: 09. April 2013 13:46 Uhr
Ein Amokläufer hat in einem serbischen Dorf am Dienstag 13 Verwandte und Nachbarn getötet.
SALZBURG24 (Stephanie Jiménez)

Der Mann erschoss in Velika Ivanca südlich von Belgrad sechs Frauen, sechs Männer und ein zweijähriges Kind, wie Serbiens Polizeichef Milorad Veljovic sagte. Nachbarn beschrieben den Schützen, der nach der Bluttat einen Selbstmordversuch unternahm, als freundlich und hilfsbereit.

"Zwölf Menschen wurden auf der Stelle getötet, ein weiterer erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen", sagte Veljovic. Drei weitere Menschen, darunter der Schütze und seine Frau, waren schwer verletzt. Der Leiter des Notfallkrankenhauses in Belgrad, Zlatibor Loncar, sagte, der Zustand des Schützen sei "besonders ernst". Dieser habe sich eine Kopfverletzung zugefügt. Seine Frau befinde sich auf der Intensivstation.

Opfer per Kopfschuss hingerichtet

Die Bluttat ereignete sich gegen fünf Uhr morgens in fünf verschiedenen Häusern, in denen der Großteil der Familie des Schützen sowie Nachbarn lebten. Alle Opfer hätten zum Zeitpunkt des Angriffs geschlafen. Fast allen habe der Täter in den Kopf geschossen. Polizisten auf Patrouille hörten laut einer Polizeimitteilung die Schüsse und konnten weitere Opfer verhindern. Der Schütze habe sich in den Kopf geschossen, als er die Beamten gesehen habe.

Kriegsveteran erschoss zuerst eigenen Sohn

Das Tatmotiv sei unklar, sagte Veljovic. Es gebe fast niemanden mehr, der aussagen könne. Der Mann habe eine Pistole benutzt, die er legal besessen habe. Der Mann soll zuerst auf seinen 42-jährigen Sohn geschossen haben, dann auf seine Mutter. Er habe danach seine Frau verletzt und anschließend in den vier Nachbarhäusern auf die übrigen Opfer geschossen. Nach Informationen des Fernsehsenders RTS ist der mutmaßliche Täter etwa 60 Jahre alt.

Motiv völlig unklar

Aus Polizeikreisen verlautete, die Ermittler suchten in der Vergangenheit des Mannes nach Hinweisen auf ein Motiv. In seinem Alltag gebe es nichts, was auf ein solches Verbrechen hätte hindeuten können. Laut der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug kämpfte er 1991 im Krieg zwischen Serbien und Kroatien in der serbischen Armee.

Serbisches Dorf im Schockzustand

Rund 30 Bewohner des 50 Kilometer südlich von Belgrad gelegenen 1.700-Einwohner-Ortes standen am Dienstag fassungslos an der Absperrung, welche die Polizei um den Tatort errichtet hatte. Eine Nachbarin beschrieb den Schützen als freundlich und hilfsbereit. "Er war der beste Nachbar", sagte die etwa 60-jährige Stanica Kostadinovic. "Nichts hat darauf hingedeutet, dass so etwas passieren könnte."

"Nett, fleißig, immer hilfsbereit"

"Nur er allein kennt sein Motiv", sagte Kostadinovic. "Er war ein guter Nachbar, wie sein Sohn. Nett, fleißig, immer hilfsbereit." Erst am Vortag der Bluttat habe sie mit ihm gesprochen. "Ich habe ihn gefragt, wie es ihm gehe und er sagte, es gehe ihm gut. Er fragte mich, ob ich gesund sei." Alkohol habe der Nachbar nicht angerührt, fügte Kostadinovic hinzu. Die Familie sei "friedlich" gewesen.

Andere Nachbarn berichteten, der schmächtige Mann habe als ungelernter Arbeiter sein Geld verdient, vor einem Jahr aber seinen Job verloren. Daraufhin habe er sich in der Landwirtschaft verdingt. Der Nachbar Milovan Kostadinovic sagte, der Vater des Schützen habe sich das Leben genommen, als dieser ein Kind war. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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