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Angriffe und Anschläge vor Wahlen im Irak

Veröffentlicht: 27. April 2014 21:04 Uhr
Kurz vor den Parlamentswahlen im Irak mehren sich die Angriffe auf Wahllokale und Kandidaten. Am Wochenende meldeten Sicherheitsbehörden und lokale Medien Attacken in verschiedenen Städten. In Bagdad starben am Sonntagabend mindestens zehn Menschen bei einem Anschlag in einem überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil. Weitere 35 Menschen wurden bei der Explosion im Viertel Al-Sadr verletzt.

Nach Polizeiangaben wurde ein Soldat in der Nacht zum Sonntag schwer verletzt, als Bewaffnete das Feuer auf die vor einem Wahllokal im Zentrum der nördlichen Stadt Kirkuk stationierten Militärangehörigen eröffneten. In Bakuba nordöstlich von Bagdad kamen bei Anschlägen drei Polizisten und vier weitere Menschen ums Leben. In Mossul im Norden wurde nach Angaben der Sicherheitsbehörden ein Richter erschossen.

Bei der ersten Parlamentswahl im Irak seit Abzug der US-Streitkräfte sind am Mittwoch gut 21 Millionen Iraker aufgerufen, über ihre künftigen Repräsentanten abzustimmen. Insgesamt bewerben sich mehr als 9.000 Kandidaten um 328 Mandate. Der schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki strebt eine dritte Amtszeit an. Iraks Sunniten, die unter dem gestürzten Machthaber Saddam Hussein bevorzugt waren, fühlen sich von al-Maliki diskriminiert. Der Machtkampf zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen hat allein 2013 nach UN-Angaben 8.868 Menschen das Leben gekostet.

Am Samstag hatten nach Angaben der Nachrichtenagentur Sumaria News im Öl-reichen Kirkuk bereits Bewaffnete bei einem Überfall auf ein Wahllokal zwei Sicherheitskräfte verletzt. In der seit Monaten von Regierungssoldaten und Milizionären heftig umkämpften Unruheprovinz Anbar verübten demnach zudem Aufständische einen Bombenanschlag auf ein Gebäude, in dem in der kommenden Woche abgestimmt werden soll.

Am Wochenende wurden mehrere Menschen zu Grabe getragen, die in den vergangenen Tagen Anschlägen zum Opfer gefallen sind - unter ihnen auch ein sunnitischer Kandidat für die Parlamentswahlen, der in der südlichen Stadt Basra erschossen worden war. Bei der Explosion mehrerer Bomben kamen am Freitag in Bagdad bei einer Wahlkundgebung mindestens 28 Menschen ums Leben.

Der Leiter der UN-Vertretung in Bagdad, Nikolai Mladenow, kritisierte über den Kurznachrichtendienst Twitter, viele wollten die Wahlen durch Gewalt zum Erliegen bringen. Er rief die Iraker auf, sich nicht abschrecken zu lassen. Auslands-Iraker gaben bereits am Wochenende ihre Stimme ab.

(Quelle: salzburg24)

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