S24 Archiv

Anschläge überschatteten Irak-Wahl

Mehr als 20 Millionen waren wahlberechtigt
Veröffentlicht: 01. Mai 2014 06:25 Uhr
Zur Parlamentswahl im Irak haben militante Islamisten das Land mit einer Reihe von Anschlägen überzogen. Landesweit kamen mindestens 26 Menschen ums Leben. Es war die erste Wahl im Irak seit dem Abzug der US-Armee Ende 2011. Erste Ergebnisse werden für Donnerstag erwartet. Ministerpräsident Nuri al-Maliki gab sich siegesgewiss.

Das Endergebnis will die Wahlkommission spätestens in zwei Wochen bekanntgeben. Die Wahlbeteiligung in den Konfliktregionen im Westen des Landes und nördlich von Bagdad war niedriger als in Bagdad und in den schiitischen Süd-Provinzen. Dort waren die Wahllokale nach Einschätzung von Beobachtern besser gesichert. Die Wahlkommission teilte mit, 39 der insgesamt 8075 Wahllokale seien wegen der schwierigen Sicherheitslage nicht geöffnet worden. In Bagdad und in einigen Provinzen galt ein Fahrverbot. Auch die Flughäfen wurden gesperrt. Damit sollten Autobomben-Anschläge verhindert werden.

Der schiitische Regierungschef Al-Maliki sagte in Bagdad: "Unser Sieg ist sicher, und wir werden eine Koalition mit jedem bilden, der einen vereinigten Irak will." Wegen der jüngsten Eskalation der Gewalt zwischen Schiiten und Sunniten steht Al-Maliki inzwischen auch bei schiitischen Politikern in der Kritik.

Die wichtigsten Herausforderer von Al-Malikis Rechtsstaat-Bündnis sind die ebenfalls von religiösen Schiiten-Parteien dominierten Allianzen Al-Muwatin und Al-Ahrar. Zu den Kontrahenten zählen auch die Mutahidun-Liste des sunnitischen Parlamentspräsidenten Osama al-Nujaifi und der Al-Wataniya-Block. Der Al-Wataniya-Vorsitzende Iyad Allawi, ein säkularer Schiit, hatte mit seiner alten Al-Irakiya-Allianz bei der Parlamentswahl 2010 mehr Stimmen als Al-Malikis Bündnis.

Die Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen lobten die Iraker dafür, mit ihrem Votum ein Zeichen für den Demokratieprozess in dem Land zu setzen. In einer Mitteilung riefen sie alle Parteien auf, gemeinsam daran zu arbeiten, die nationale Einheit des Landes zu stärken.

Die mehr als 20 Millionen Wahlberechtigten sollen 328 Abgeordnete für das Parlament bestimmen. Die meisten der 9032 Kandidaten gehören Parteien an, die bestimmte ethnische oder religiöse Gruppen vertreten.

Ein Selbstmordattentäter riss vor einem Wahllokal in der Stadt Baiji einen Polizisten und drei Zivilisten mit in den Tod. Nach Angaben der Polizei wurden vier weitere Beamte sowie 14 Wähler verletzt. Im Bezirk Al-Dibs nordwestlich von Kirkuk starben zwei Frauen, als ein Sprengsatz neben einer Gruppe von Wählern detonierte. In derselben Region wurden zwei Mitarbeiter der Wahlkommission bei der Explosion einer Bombe am Straßenrand getötet. Ein Journalist wurde bei einer Schießerei schwer verletzt.

In der Provinzhauptstadt Mossul starb ebenfalls ein Mitarbeiter der Wahlkommission, als zwei Sprengsätze neben einem Wahllokal explodierten. Im Bezirk Al-Hadhr tötete die Polizei drei bewaffnete Männer, als diese versuchten, ein Wahllokal anzugreifen. In Mossul wurde ein Selbstmordattentäter erschossen, bevor er seinen Sprengstoffgürtel vor einem Wahllokal zünden konnte. In zwei Dörfern am westlichen Stadtrand drohten Bewaffnete, jeden umzubringen, der zur Wahl gehen wollte.

Wie die Nachrichtenagentur Sumeria News meldete, starben in Ramadi zwei Menschen, als Granaten ein Wahllokal trafen. Weitere Anschläge auf Wahllokale wurden aus Kirkuk, Samarra und aus der Provinz Diyala gemeldet.

(Quelle: salzburg24)

UNO
Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken