Veröffentlicht: 28. Dezember 2011 11:53 Uhr
Die Anwälte des in Dubai wegen Mordes angeklagte oberösterreichischen Arztes, Eugen Adelsmayr, haben bei der Verhandlung am Mittwoch in Dubai eine Bombe platzen lassen. Die Rechtsvertreter fanden heraus, dass das Gutachten, auf dem die Mordanklage basiert, manipuliert worden ist, so Adelsmayr im Gespräch mit der APA. Das Dokument habe der staatliche Krankenhausträger in Dubai erstellen lassen. Doch bei der Übersetzung aus der Originalsprache Englisch ins Arabische, fehlten plötzlich 19 Seiten, alles Entlastende sei laut dem österreichischen Arzt rausgestrichen worden.
"Dubai Health Authority" sendet manipulierte Version an die Staatsanwaltschaft
Die manipulierte Version sei von der "Dubai Health Authority" an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden, um gegen den Oberösterreicher Anklage zu erheben. "Das (Gutachten, Anm.) wurde erlogen, manipuliert und gefälscht in einem Ausmaß, das ist ungeheuerlich". "Die Übersetzung wurde nicht gerichtlich beeidet, sondern selbst von dem Vorsitzenden der von der Authority eingesetzten Untersuchungskommission vorgenommen", sagte Adelsmayr.Adelsmayr: "Gericht war irritiert und nervös"
Das Gericht wird sich nun das Original in Ruhe anschauen müssen, meinte der Arzt. Als nächster Termin wurde der 22. Jänner festgesetzt. "Das Gericht war extrem irritiert und beunruhigt und der Staatsanwalt ist nervös geworden." Beim nächsten Termin im Jänner werden Adelsmayr und seine Anwälte auf weitere Experten und Zeugen verzichten. Am Mittwoch waren noch drei Entlastungszeugen am Wort. Eine Oberschwester, die zum Todeszeitpunkt des Patienten im Dienst war, ist extra aus Südafrika angereist. Adelsmayr rechnet damit, das hier bereits die Verteidigung mit ihrem Plädoyer beginnen darf. Etwa drei Wochen später wird das Gericht zu einem Urteil kommen. Adelsmayr wird sich in der Nacht auf Donnerstag auf den Weg nach Wien und in der Folge nach Bad Ischl machen. Am 20. Jänner reist er wieder zurück in den Wüstenstaat, um für die nächste Verhandlung anwesend zu sein. (APA)(Quelle: salzburg24)