Es ist absolut kein Bildungsaufstieg verbaut, lässt man GYM, HAK oder HTL hinter sich und entscheidet sich für eine interessante Lehrausbildung. Ganz vorbei ist es mit der Schule dann allerdings auch nicht, denn einerseits muss für einen erfolgreichen Lehrabschluss natürlich die jeweilige Berufsschule absolviert werden und andererseits kann – wer nach Höherem strebt – in Modulen die Matura machen. „Berufsmatura“ heißt das Modell, das sogar staatlich gefördert wird, die Kurskosten für Lehrlinge an den klassischen Bildungseinrichtungen wie BFI, Volkshochschule und WIFI trägt die Republik.
Umsteiger sind herzlich willkommen
Bei jenen Schülerinnen und Schülern, die sich durch die Oberstufe quälen, weil ihnen manche Gegenstände einfach nicht liegen, muss also keineswegs Verdruss in der Familie ausbrechen, denn die Entscheidung raus aus der Schule und hinein in eine Lehrausbildung ist keineswegs als „Schulversagen“ zu werten, sondern als „Ausbildungs-Umstieg“. Es hat auch absolut nichts mit Intelligenz zu tun, wenn jemand lieber eine Lehre macht als eine ungeliebte Schule besucht. Zahlreiche später äußerst erfolgreiche Firmenchefs und Manager haben ihre Karriere mit einer soliden Lehrausbildung begonnen.
Die Chance, auch unterm Jahr einen guten Lehrplatz zu finden, oder dann im Sommer oder Herbst einzusteigen, sind recht gut, denn momentan sind im Bundesland Salzburg immer noch rund 300 Lehrstellen unbesetzt. „Im Gegensatz zu Ostösterreich gibt es bei uns auch heuer einen deutlichen Überhang an Angeboten“, berichtet der Leiter der Lehrlingsstelle in der Wirtschaftskammer, Mag. Rudolf Eidenhammer. Er gibt allerdings allen Umsteigern den Rat, sich vor der Bewerbung um eine Lehrstelle einem Berufsfindungstest zu unterziehen, bei dem die Neigungen und die Talente des Jugendlichen ausgelotet werden.
„Das erleichtert die Berufswahl ganz ungemein“, weiß Eidenhammer. Er führt in seiner Abteilung in der WKS Salzburg solche Tests und Bildungsberatungen durch.
Die Berufsmatura erfreut sich rasant steigernder Beliebtheit. Derzeit strebern mehr als 700 Jugendliche in der Stadt Salzburg für diese Form der Reifeprüfung. Die Kurse werden in allen Gauen angeboten.
(Quelle: salzburg24)