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Awareness Day: ÖBB simuliert Crash zwischen Zug und Pkw

Die dramatischen Bilder des Crashtests sollen aufrütteln und das Problembewusstsein schärfen.
Veröffentlicht: 07. Mai 2013 17:18 Uhr
Zum Internationalen Sicherheitstag an Eisenbahnkreuzungen zeigt ein Video die Dramatik eines Zusammenstoßes zwischen einem Zug und einem Auto.
Lilli Zeilinger

Der 7. Mai ist der internationale Eisenbahnkreuzungs-Awareness-Day und steht europaweit im Zeichen der Sicherheit.

Video: Crashtest Zug vs. Pkw

In Europa sterben jedes Jahr 400 Menschen durch Unfälle an Eisenbahnkreuzungen. In Österreich kamen dabei im Vorjahr 15 Menschen ums Leben, 32 wurden schwer und 50 leicht verletzt. In zahlreichen Ländern gibt es Aktionen, um auf die Gefahren an Bahnübergängen aufmerksam zu machen. Verkehrsministerium, KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und die ÖBB treten gemeinsam für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen ein. Dieses Jahr haben ÖBB und KFV filmisch dokumentiert, was bei einem Zusammenprall von einem Zug und einem Pkw passiert. Das Video veranschaulicht auf dramatische Weise, wie gefährlich eine solche Kollision ist und dass der Lenker dabei oft keine Chance hat. Die Bilder sollen aufrütteln und das Problembewusstsein schärfen. Denn die Ursache liegt bei nahezu 100 Prozent der Unfälle bei den Straßenverkehrsteilnehmern.

Unfallrisiko durch technische Sicherung vermindern

"Wir unternehmen sehr viel, um das Risiko zu verringern. Technische Absicherungen verringern das Unfallrisiko. Ebenso wichtig ist, dass sich die Straßenverkehrsteilnehmer die Gefahren bewusst machen. Es kommt auf den Faktor Mensch an. Dafür zu sensibilisieren, ist das Ziel des Awareness-Day", sagt Verkehrsministerin Doris Bures. Mit der neuen Eisenbahnkreuzungsverordnung, die seit September 2012 in Kraft ist, gelten klare Regeln für die Absicherung von Eisenbahnkreuzungen. Im Ergebnis bedeutet das, mehr Kreuzungen Schiene-Straße werden technisch gesichert, also entweder mit einer Lichtsignalanlage oder mit Lichtsignalanlage plus Schranken. Das ist eine gemeinsame Verantwortung von Schienen- und Straßenerhalter. Seit 2007 werden von der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes Unfälle auf Eisenbahnkreuzungen systematisch erfasst. Im ersten Berichtsjahr gab es 191 Kollisionen zwischen Zug und Straßenverkehrsteilnehmer. 2012 wurde mit 140 Unfällen der bisher niedrigste Wert erreicht.

ÖBB investiert 25 Mio. Euro jährlich in Sicherheit

Die Bahn ist das sicherste Verkehrsmittel. Alle Eisenbahnkreuzungen sind entweder durch technische oder andere Maßnahmen gesichert, dennoch kommt es durch Unachtsamkeit der Straßenverkehrsteilnehmer immer wieder zu vermeidbaren Unfällen. Züge fahren nicht auf Sicht, der Bremsweg ist unter anderem wegen des großen Gewichts 5- bis 10-mal so lange wie bei einem Pkw und kann mehr als einen Kilometer betragen. Franz Seiser, Vorstand der ÖBB Holding AG: "Das Thema Sicherheit hat bei uns absolute Priorität. Wir investieren seit mehreren Jahren jährlich rund 25 Millionen Euro für diesen Bereich. Die Maßnahmen reichen von der Verbesserung der Situation an Eisenbahnkreuzungen bis hin zu bewusstseinsbildenden Maßnahmen für Kinder und Autofahrer." Die Zahl der Unfälle an ÖBB Eisenbahnkreuzungen sinkt seit mehreren Jahren. Seiser weiter: "Unsere Maßnahmen wirken, aber jeder einzelne Unfall ist einer zu viel! Wir wollen noch mehr aufklären, denn eine Kollision eines Autos mit einem Zug ist ein sehr ungleiches Duell: Wegen des großen Gewichts der Züge ist der Verlierer immer das Auto." Morgen, am "Tag der sicheren Eisenbahnkreuzung", werden wir in ganz Österreich Folder an Autofahrer verteilen, um das Bewusstsein für das sichere Überqueren von Eisenbahnkreuzungen zu erhöhen.

KFV: "Die meisten Unfälle auf Bahnübergängen sind vermeidbar"

Eine Umfrage des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) unter 500 Lenkerinnen und Lenkern zeigt, dass sich 51 Prozent  der Befragten an Eisenbahnkreuzungen schon einmal riskant bzw. sorglos verhalten haben: Überquerung der Eisenbahnkreuzung bei rotem Ampellicht oder sich senkenden Schranken, kein Kontrollblick, ob ein Zug kommt oder an der Stopp-Tafel nicht stehen geblieben. 17 Prozent  der Befragten haben schon einmal erst im Nachhinein bemerkt, dass sie eine technisch nicht gesicherte Eisenbahnkreuzung unachtsam überquert haben und 28 Prozent der befragten Lenkerinnen und Lenker gaben an, dass sie sich bei ihnen gut bekannten Bahnübergängen aus Routine weniger achtsam verhalten. "Eisenbahnkreuzungen werden von vielen Lenkern nicht wahrgenommen – sei es durch Ablenkung oder Unachtsamkeit – oder nicht ernstgenommen", erklärt Othmar Thann, Direktor des KFV. Die meisten Unfälle auf Bahnübergängen sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen und sind daher leicht vermeidbar. "Viele Lenker wollen sich aus Ungeduld oder Eile durch eine rote Ampel an einer Eisenbahnkreuzung nicht bremsen lassen und queren trotzdem, auch weil sie die Geschwindigkeit eines herannahenden Zuges nicht einschätzen können, ein oft tödlicher Fehler", schließt Thann.

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(Quelle: salzburg24)

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