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Bertha von Suttner vor 100 Jahren gestorben

Österreich gedenkt der Friedensikone
Veröffentlicht: 21. Juni 2014 17:56 Uhr
Am heutigen Samstag vor 100 Jahren ist die österreichische Friedensaktivistin Bertha von Suttner gestorben. Auf dem niederösterreichischen Schloss Harmannsdorf, wo die Pazifistin viele Lebensjahre verbrachte, ist am Samstag im Rahmen eines Festaktes der Adeligen gedacht worden. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) betonte, dass sich Österreich in Von Suttners Geiste für Frieden in der Welt einsetze.

Die Friedensnobelpreisträgerin starb am 21. Juni 1914, eine Woche vor den verhängnisvollen Schüssen von Sarajevo, die zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führten. Bis zuletzt hatte sich von Suttner für eine Friedenskonferenz in Wien eingesetzt, um die schon vor dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand akute Kriegsgefahr auf dem europäischen Kontinent zu bannen.

Bereits diesen Mittwoch hatte das offizielle Österreich im Rahmen eines Gedenkaktes in der Österreichischen Nationalbibliothek der Friedensikone und des Kriegsausbruchs gedacht. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hob dabei die visionäre Rolle Von Suttners als "Pionierin des Pazifismus" hervor. Vor allen anderen habe sie vor industriellen Massenvernichtungskriegen gewarnt, für das friedliche Miteinander aller Staaten gekämpft und als erste Frau den Friedensnobelpreis erhalten.

Außenminister Kurz betonte am Samstag in einer Aussendung, dass sich Österreich den Gedanken der Friedensnobelpreisträgerin verpflichtet sehe. "Im Geiste Bertha von Suttners, der visionären Kämpferin für den Frieden, setzt sich die österreichische Außenpolitik für den Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte in aller Welt ein", sagte Kurz.

Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) sagte beim Festakt in Harmannsdorf, dass das Gedenken an die Pazifistin angesichts des Ukraine-Konflikts heute umso wichtiger sei. Die Ereignisse in der Ukraine zeigten nämlich, dass Friede und Freiheit keine Selbstverständlichkeit seien und jeden Tag aufs Neue erarbeitet werden müssten, unterstrich Pröll laut der niederösterreichischen Landeskorrespondenz.

Die Friedensaktivistin wurde im Jahr 1843 als Gräfin Kinsky in Prag geboren und wuchs in Brünn auf. Nach Aufzehrung des Familienvermögens durch ihre verwitwete Mutter war sie als Gouvernante im Haus des Barons von Suttner in Wien tätig und heiratete dessen Sohn. Bereits in den 1870er Jahren lernte sie den schwedischen Industriemagnaten Alfred Nobel kennen, den sie später zur Schaffung des Friedensnobelpreises inspirierte.

Im Jahr 1886 knüpfte Von Suttner erste Kontakte zur Friedensbewegung in Paris. Im Jahr 1889 gelang ihr dann der internationale Durchbruch mit dem Roman "Die Waffen nieder!", der in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Suttner wurde so zur Galionsfigur der internationalen Friedensbewegung, konnte die Großmächte aber nicht von der Notwendigkeit zur Abrüstung überzeugen. Zwei Friedenskonferenzen in Den Haag (1899 und 1907) scheiterten. Die Pazifistin, die im Jahr 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis erhielt, warnte während der zahlreichen internationalen Krisen zu Beginn des 20. Jahrhunderts unermüdlich vor einem großen Krieg. Es sollte ihr erspart bleiben, diesen zu erleben. Inmitten der Vorbereitungen für einen Friedenskongress, der noch im Jahr 1914 in Wien stattfinden sollte, erlag sie am 21. Juni 1914 einem Krebsleiden.

(Quelle: salzburg24)

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