Sie ist auch ein Stimmungstest für die künftige Atompolitik in Japan. Der als Favorit geltende ehemalige Gesundheitsminister Yoichi Masuzoe ist ein entschiedener Befürworter der Atomenergie. Sein stärkster Herausforderer, der frühere Regierungschef Morihiro Hosokawa, tritt dagegen für den Ausstieg aus der Atomenergie ein.
Ein gutes Ergebnis für Hosokawa dürfte daher Auswirkungen auf die Atomdebatte in Japan nach der Fukushima-Katastrophe von 2011 haben. Abes Regierung ist grundsätzlich für die weitere Nutzung der Atomenergie und den Bau neuer Reaktoren, sieht sich aber mit starken Vorbehalten in der Bevölkerung konfrontiert.
Das Atomkraftwerk Fukushima war 2011 von einem Erdbeben und einem Tsunami schwer beschädigt worden, die Umgebung wurde weiträumig radioaktiv verstrahlt.
Vor der Gouverneurswahl hatte zudem eine Protestaktion gegen Masuzoe wegen frauenfeindlicher Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt. Im Kurzbotschaftendienst Twitter drohten Frauen jedem Mann, der Masuzoe seine Stimme gibt, mit einem "Sex-Boykott". Der 65-Jährige hatte 1989 in einem Interview erklärt, Frauen seien aufgrund ihrer Menstruation nicht geeignet für hohe politische Ämter. "Frauen sind während ihrer Periode nicht normal", sagte er damals.
Alle 16 Bewerber um den Posten des Gouverneurs sind Männer, die meisten von ihnen sind 60 Jahre oder älter.
Der bisherige Gouverneur Naoki Inose war im Dezember wegen eines Spendenskandals zurückgetreten. Zu der Wahl sind rund elf Millionen Stimmberechtigte aufgerufen. Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr (12.00 Uhr MEZ). Kurz danach werden erste Hochrechnungen erwartet.
(Quelle: salzburg24)