Wie es mit Karas' politischer Zukunft nach den Europawahlen im Mai weitergeht, ist hingegen unklar. Er sei zwar bereit "Verantwortung zu übernehmen" und sehe sich künftig "in einer verantwortungsvollen politischen Rolle". Ob diese Rolle in Brüssel als Delegationsleiter der ÖVP liegen werde, ließ er auf Nachfrage aber offen.
Damit bleibt unklar, wer für die ÖVP bei den Europawahlen im Mai als Spitzenkandidat ins Rennen gehen wird. Karas' Verhältnis zur ÖVP-Parteispitze galt zuletzt als angespannt, auch weil bei den letzten Europawahlen Ernst Strasser, und nicht er, Delegationsleiter wurde.
Karas gehe es aber ohnehin nicht um Posten, sondern um die Sache, betonte er. Daher bemühe er sich auch im Bürgerforum Europa für eine bessere Information der Bürger. In Zusammenarbeit mit Gemeinde- und Städtebund will die Plattform die am öftesten gestellten Fragen zur EU herausfinden, und diese auch beantworten, so Karas.
Um an die Fragen der Bürger heran zu kommen, bekommt in den kommenden Tagen jeder Bürgermeister des Landes einen Brief. Darin werden sie aufgefordert Fragen "ihrer" Bürger zu sammeln und an das Forum zu schicken. Interessierte können ihre Anliegen aber auch direkt per E-Mail (buergerforum@europa2020.at) kundtun.
Die Fragen werden anschließend nach Themen geordnet und in einer Fibel sowie online beantwortet. Im Jänner soll die Frage-Antwort-Runde dann abgeschlossen sein. Danach sind in einzelnen Gemeinden Diskussionsveranstaltungen geplant.
Das "Bürgerforum Europa 2020" versteht sich als überparteiliche Plattform für Fragen zur EU. Neben Othmar Karas engagieren sich dort auch die früheren Europaabgeordneten Herbert Bösch und Johannes Voggenhuber. Ihr Ziel ist laut Selbstverständnis eine "Europäisierung der österreichischen Innenpolitik".
(Quelle: salzburg24)