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Bundespräsident besuchte Schau zum 1. Weltkrieg

Veröffentlicht: 19. Juli 2014 16:27 Uhr
Bundespräsident Heinz Fischer hat am Samstag die Kaiserstadt Bad Ischl besucht und dort die Schau zum 1. Weltkrieg in der Trinkhalle besichtigt. Im Anschluss daran diskutierte er mit Schülern der HTL Hallstatt, die an Gestaltung der Ausstellung mitgewirkt hatten.

Die Schüler unterbrachen für den Termin ihre Ferien. Sie schilderten dem Bundespräsidenten die Entstehung von "Der 28. Juli 1914. Bad Ischl. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen." und führten ihn durch die Ausstellung. Sie ist noch bis 5. Oktober geöffnet, damit auch noch im Herbst Schulklassen ein Besuch möglich ist.

Bad Ischl ist für das Thema von besonderer historischer Bedeutung. Dort diktierte Kaiser Franz Joseph das Manifest "An Meine Vöker!" und legte den Grundstein für den Krieg. Neben einer Darstellung des Kriegsverlaufes scheinen in der Präsentation Aspekte auf, die sonst häufig nur am Rande Erwähnung finden: der Umgang mit Gefangenen, Deserteuren und Spionen, Österreich als Besatzungsmacht, Hungerdemonstrationen, sowie Frontbordelle und Homosexualität beim Heer.

Die anschließende Diskussion ging Fischer locker an: Er zog sich das Sakko aus und kam damit einigen Schülern entgegen, die im ungewohnten schwarzen Anzug aber auch in sommerlicher Freizeitkleidung erschienen waren. Trotzdem waren sie anfangs dem hohen Gast gegenüber schüchtern. Es ging um die persönlichen Erfahrungen aus der Mitwirkung an der Ausstellung. Der Bundespräsident brachte routiniert das Gespräch mit Fragen in Schwung wie "Worüber weißt Du mehr: über den Ersten Weltkrieg oder den Dreißigjährigen Krieg. Und sag jetzt nicht: Weder noch". Als auf seine Frage: "Wie viele Tote forderte der Krieg" keine konkrete Antwort sondern nur "zuviele" kam, musste er auch ein wenig Geschichtsnachhilfe leisten.

Zuletzt ging es um die bis heute reichenden positiven Entwicklungen seit dem 1. Weltkrieg: Der intellektuelle Aufbruch im 20. Jahrhundert , der Künstler wie Alban Berg oder Arnold Schönberg oder Wissenschafter wie Sigmund Freud hervorgebracht hat, die Enttabuisierung etwa beim Thema sexuelle Orientierung oder das europäische Friedensprojekt EU. Dabei verwies ein Schüler auf seine türkischen Wurzeln und seine muslimischen Glauben und kritisierte, dass die EU im Konflikt zwischen Israel und Palästinensern nicht einfach militärisch eingreife. Der Bundespräsident gab ihm zu bedenken, es handle sich um ein "sehr komplexes Problem" und versuchte ihm einige Aspekte davon verständlich zu machen. Unter anderem bedauerte er, dass nicht einmal eine kurze Waffenruhe eingehalten werden konnte.

(Quelle: salzburg24)

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