Veröffentlicht: 24. Juli 2013 15:50 Uhr
Seine Enthüllungen über große Überwachungs- und Ausspähprogramme des US-Geheimdienstes NSA sorgen weltweit für Aufsehen. Der frühere US-Geheimdienstexperte Edward Snowden ist seit Wochen auf der Flucht. Jetzt darf er die Transitzone des Moskauer Flughafens Scheremetjewo verlassen, wo er seit dem 23. Juni festsaß. Ein Rückblick:
- 5./6. Juni 2013: Nach Zeitungsberichten in den USA und Großbritannien zapft die US-Regierung die Rechner von Internet-Firmen an, um sich Zugang zu Videos, Fotos, E-Mails und Kontaktdaten zu verschaffen. Das geheime Spionageprogramm "Prism" besteht demnach seit 2007.
- 9. Juni: Snowden offenbart sich im britischen "Guardian" als Quelle der Enthüllungen. Er war rund drei Wochen zuvor mit geheimen Dokumenten von Hawaii nach Hongkong geflohen und hofft nun auf Asyl.
- 21. Juni: Unter Berufung auf Gerichte heißt es in US-Medien, die USA hätten Anklage gegen Snowden wegen Spionage und Diebstahls erhoben. Der "Guardian" berichtet, der britische Geheimdienst GCHQ überwache Telefone und Internet weltweit in ungeahntem Ausmaß.
- 23. Juni: Snowden landet aus Hongkong kommend auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo. Ecuadors Außenminister teilt mit, Snowden habe in dem Land Asyl beantragt.
- 25. Juni: Russlands Präsident Wladimir Putin bestätigt, dass sich Snowden als Transitpassagier auf dem Flughafen Scheremetjewo aufhält. Eine Auslieferung drohe ihm nicht.
- 26. Juni: Der 30-Jährige hat nach der Annullierung seiner Dokumente durch die USA keinen gültigen Pass mehr, wie der Airport mitteilt.
- 1. Juli: Putin bietet Snowden Asyl in Russland an, der ein entsprechendes Gesuch stellt.
- 2. Juli: Snowden zieht seinen Asylantrag in Russland zurück. Er wollte nach Angaben des Kremls nicht auf die Bedingung Putins eingehen, den USA nicht weiter zu schaden. Laut Enthüllungsplattform Wikileaks sucht Snowden in rund 20 Ländern Asyl - darunter Deutschland. Die Bundesregierung lehnt seine Aufnahme ab.
- 3. Juli: Es kommt zu einem Eklat, weil Boliviens Staatschef Evo Morales auf einem Flug von Moskau in die Heimat einen unfreiwilligen Zwischenstopp in Wien einlegen muss. Mehrere EU-Länder hatten die Überflugrechte verweigert, weil Snowden an Bord vermutet wurde.
- 5./6. Juli: Venezuela, Nicaragua und Bolivien bieten Snowden Asyl an.
- 8. Juli: Snowden hat in Venezuela offiziell einen Asylantrag gestellt, bestätigt Staatschef Nicolás Maduro.
- 16. Juli: Nach wochenlangem Verwirrspiel hat Snowden vorläufiges Asyl in Russland beantragt. Das bestätigt die russische Migrationsbehörde. Der Antrag werde im Verlauf von maximal drei Monaten bearbeitet.
(Quelle: salzburg24)