S24 Archiv

Chodorkowski-Urteile werden überprüft

Veröffentlicht: 25. Dezember 2013 18:32 Uhr
Der oberste russische Gerichtshof hat angekündigt, zwei gegen Regierungskritiker Michail Chodorkowski verhängte Urteile zu überprüfen. Die Prüfung der Fälle aus den Jahren 2005 und 2010 im Zusammenhang mit Chodorkowskis Rolle bei dessen inzwischen aufgelöstem Ölkonzern Yukos werde in den kommenden zwei Monaten erfolgen, teilte ein Sprecher des Gerichts am Mittwoch mit.

Damit könnten Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, die Chodorkowski nach eigenen Worten daran hindern, trotz seiner Begnadigung durch Präsident Putin in die Heimat zurückzukehren. Der frühere Ölmagnat war am Freitag überraschend nach zehnjähriger Haft freigelassen worden und hält sich derzeit in Berlin auf. Er will im neuen Jahr in die Schweiz ausreisen, wo seine Frau Inna mit zwei 14-jährigen Zwillingen lebt. Mit ihnen und dem Sohn Pawel aus erster Ehe verbringt er die Weihnachtsfeiertage in Berlin.

Die russische Regierung hat Chodorkowski zwar zugesichert, dieser könne jederzeit nach Russland zurückkehren. Chodorkowski erklärte jedoch, es gebe keine Garantien, dass er anschließend das Land auch wieder verlassen dürfe. Er werde nicht heimkehren, solange ein Gerichtsentscheid Gültigkeit habe, demzufolge er umgerechnet 380 Millionen Euro an Steuerschulden zu begleichen habe.

Der russischen Zeitung "Kommersant" sagte er, er begrüße die jetzt zugesicherten Überprüfungen. Zugleich hoffe er, dass diese auch zur Freilassung seines ehemaligen Geschäftspartners Platon Lebedew führen würden.

Die beiden aus dem Straflager entlassenen Frauen der kremlkritischen Punkband Pussy Riot sehen in Chodorkowski einen Verbündeten für ihren Kampf für die Menschenrechte. "Es wäre für uns eine große Ehre, wenn wir Schnittpunkte in der Menschenrechtsarbeit fänden", schrieben die Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa (24) und Maria Aljochina (25) am Mittwoch in einem Brief an Chodorkowski. Dieser hatte sich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Freilassung mit Kritik an Kreml-Chef Putin zurückgehalten, während Tolokonnikowa und Aljochina sein autoritäres Regime massiv angriffen.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken