Bis Samstag-Vormittag kämpften die Veranstalter, die die letzten Damenbewerbe vor den Olympischen Spielen in Sotschi von Maribor übernommen haben, um den Riesenslalom. Regen und Schneefall, dazu Nebel im oberen Teil der Strecke, leichter Wind und nicht optimal freigemachte Sturzräume machten letztlich das Risiko aber zu groß. "So ein Risiko will vor Olympia niemand eingehen", stellte auch ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum klar.
Damit wird der Olympia-Riesentorlauf am 18. Februar bei den Damen der erste im Jahr 2014 sein. Kurioserweise hat der letzte Weltcupbewerb in dieser alpinen Kerndisziplin am 28. Dezember in Lienz (Siegerin Anna Fenninger) stattgefunden. Über sieben Wochen ohne Rennen ist eine nicht wirklich optimale Vorbereitung auf den Kampf um Edelmetall.
Auch die ÖSV-Damen begrüßten die Absage. "Wir wollten alle fahren, aber die Sicherheit der Athleten sollte in erster Linie im Mittelpunkt stehen", sagte Michaela Kirchgasser und bekam Unterstützung von Kathrin Zettel: "Die Absage war okay, es wäre zu gefährlich geworden."
Für den Slalom zeigten sich beide zuversichtlich. "Der letzte Slalom ist nicht so lange her wie letzter Riesen. Ich habe super Erinnerungen an hier vor zwei Jahren, das hilft. Der Hang taugt mir voll, die Form stimmt, die Motivation sowieso. Ich hoffe, wir können fahren", meinte Kirchgasser.
Die Chance, bei der Olympia-Generalprobe der Alpin-Damen in Slowenien am Sonntag wenigstens einen Slalom zu erleben, ist noch vorhanden. Die Piste sollte einfacher zu präparieren sein als für einen Riesenslalom. "Die Chancen sind sogar relativ hoch, weil die Temperaturen fallen", hoffte Kriechbaum, dessen Slalom-Spezialistinnen zuletzt auf der Reiteralm trainiert hatten. "Die Mädchen sind gut vorbereitet für den Slalom", versicherte Kriechbaum.
Marlies Schild kann auf dem Vitranc ihren bereits 36. Slalom-Weltcupsieg einfahren und ihre alleinige Führung in der Disziplinenwertung ausbauen. Sie würde damit auch verhindern, dass US-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin vorzeitig die Slalom-Kristalkugel gewinnt.
Die Amerikanerin hat nach fünf von acht Saisonslaloms 144 Punkte Vorsprung auf Frida Hansdotter (SWE) und 157 auf Schild. Shiffrin kann aber auch nach Olympia dafür sorgen, dass nach Schild (2007/2008 sowie 2011/2012) und Maria Riesch (2009/2010) zum vierten Mal in Folge eine Fahrerin ihre Slalomkugel erfolgreich verteidigt.
(Quelle: salzburg24)