Der Verein "Forschungsgesellschaft Revolutionsjahr 1848", der ab 19 Uhr zu einer Podiumsdiskussion ins Wiener Palais Palffy geladen hat, hat laut Polizei für den Nachmittag und Abend eine "Marschkundgebung" angemeldet. Diese soll vom Veranstaltungsort Josefsplatz durch die Herrengasse bis zum Niederösterreichischen Landhaus führen. Der Anmelder rechnet laut Polizei mit bis zu 500 Teilnehmern, die Abschlusskundgebung ist demnach um 23 Uhr geplant.
Ebenfalls einen Demonstrationszug angemeldet hat die "Offensive gegen Rechts", die bereits Proteste gegen den Akademikerball im Jänner sowie gegen die Kundgebung der rechtsgerichteten "Identitären" Mitte Mai organisiert hatte. Diese Kundgebung startet laut Polizei um 17.00 Uhr bei der Universität Wien. Der Demozug soll gegen die Fahrtrichtung der Ringstraße bis zum Schwarzenbergplatz führen, danach über den Stephansplatz wieder zur Universität zurück.
Man habe Sorge getragen, dass sich die Routen der Demonstrationen nicht kreuzen, sagte Polizeisprecher Johann Golob am Montagnachmittag zur APA. Er appellierte an alle Kundgebungsteilnehmer, auf Gewalt zu verzichten. "Wir setzen voll auf Dialog und Deeskalation, sind in Kontakt mit allen Anmeldern." Es werden "zig hunderte Beamte" im Einsatz stehen, auch aus den Bundesländern. Wenn nötig, könne man auch weitere Kräfte anfordern. Gleichzeitig wies Golob darauf hin, dass die Polizei im Notfall auch durchgreifen werde, sollte Gewalt angewendet werden.
Kritik am "Fest der Freiheit", welches sich in burschenschaftlicher Tradition versteht, übte die Israelitische Kultusgemeinde. Am 4. Juni würden Burschenschaften des Wiener Korporationsrings in Wien "aufmarschieren", so die IKG. Die Organisatoren würden Begriffe wie "Freiheit" oder das "Revolutionsjahr 1848" "unverdientermaßen für sich in Anspruch" nehmen.
Denn ein "wesentliches Merkmal der deutschnationalen Bewegung, deren Teil die Burschenschaften sehr früh wurden und nach wie vor sind", sei es gewesen, "genau diese nationalen Freiheitsrechte anderen nicht zu gewähren und Rassenantisemitismus zu verbreiten", so IKG-Generalsekretär Raimund Fastenbauer.
(Quelle: salzburg24)