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Den Haag sprach Ex-Rebellenführer Katanga schuldig

Veröffentlicht: 07. März 2014 12:31 Uhr
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat den ehemaligen kongolesischen Warlord Germain Katanga für schwere Kriegsverbrechen wie Mord schuldig gesprochen. Der 35-Jährige mit dem Beinamen "Simba" (Löwe) sei mitverantwortlich für ein Massaker an über 200 Bürgern im Dorf Bogoro 2003, urteilten die Richter am Freitag in Den Haag. Das Strafmaß wird bei einer späteren Sitzung festgelegt.

Die Richter sprachen den Angeklagten jedoch vom Vorwurf frei, Kindersoldaten rekrutiert und Mädchen als Sexsklavinnen missbraucht zu haben. Es sei nicht erwiesen, dass er tatsächlich absolute Befehlsgewalt über die Miliz hatte.

Germain Katanga war seit 2003 einer der gefürchtetsten Warlords der kongolesischen Miliz "Kräfte des patriotischen Widerstands in Ituri" (FRPI).

Bereits in jungen Jahren soll der heute 35-Jährige schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt haben: Dem auch unter dem Namen "Simba" (Löwe) bekannten Rebellenführer wird vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) unter anderem vorgeworfen, im sogenannten Ituri-Konflikt Kindersoldaten rekrutiert und kleine Mädchen als Sexsklavinnen gehalten zu haben. Die Gewalt war ethnisch motiviert.

Vor allem soll Katanga an einem Massaker in dem Dorf Bogoro beteiligt gewesen sein. Bei dem Angriff im Februar 2003 waren über 200 Dorfbewohner niedergemetzelt, zerstückelt oder verbrannt worden. Der Milizenführer Mathieu Ngudjolo Chui, der auch wegen dieses Verbrechens vor Gericht stand, war Ende 2012 freigesprochen worden.

Geboren wurde Katanga 1978 in Mambasa im rohstoffreichen Ostkongo. Anfang 2003 stieg er zum Anführer der FRPI auf und leitete die Miliz bei Attacken der ethnischen Lendu-Gruppe gegen die verfeindeten Hema. Katanga selbst soll den Ngiti angehören, einer Untergruppe der Lendu.

2005 wurde "Simba" auf Anordnung der kongolesischen Behörden festgenommen und im Oktober 2007 an den IStGH in Den Haag überstellt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

(Quelle: salzburg24)

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