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Deutsche Bistümer verschweigen Millionenvermögen

Tebartz-van Elst sucht göttlichen Beistand
Veröffentlicht: 20. Oktober 2013 16:28 Uhr
Deutschlands katholische Bistümer verschweigen einem "Spiegel"-Bericht zufolge offenbar erhebliche Millionenvermögen. Allein das Bistum Limburg des umstrittenen Bischofs Tebartz-van Elst soll seit 65 Jahren Kirchensteuereinnahmen von geschätzt 300 Millionen Euro in eine versteckte Kasse verschoben haben. Die Millionen wurden demnach in einem kaum bekannten Vermögenshaushalt des Bistums verbucht.

In Hamburg bezifferte ein Kirchensprecher die "Rücklagen der Körperschaft Erzdiözese Hamburg" auf Anfrage des Nachrichtenmagazins auf rund "156 Millionen Euro". In der vorigen Woche hatte die Diözese das Vermögen ihres Erzbischöflichen Stuhls mit 35 Millionen Euro angegeben.

Auch das Bistum Münster verschwieg demnach stattliche Werte: vergangene Woche sei das Geldvermögen des Bischöflichen Stuhls mit nur 2,37 Millionen Euro bezifferte worden. Nicht genannt seien dagegen 38 Immobilien mit einer Gesamtnutzfläche von über 17.000 Quadratmetern sowie Wald- und Landgebiete von insgesamt 3,1 Millionen Quadratmetern.

In den besonders wohlhabenden Erzbistümern Köln sowie München und Freising seien nicht einmal die eigenen Finanzmanager über die Größe ihres Vermögens informiert. "Ich kann Ihnen keine Zahl über das Vermögen nennen, da ich selber nicht weiß, wie hoch es liegt", sagte der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff zu einem bisher nur Insidern bekannten Haushalt des Domkapitels, der offenbar beträchtliche Finanzwerte und Immobilien umfasst.

Das Erzbistum München und Freising erklärte gegenüber dem "Spiegel", es müsse sein Zahlenwerk zunächst auf eine moderne Buchführung umstellen. Dies könne drei bis vier Jahre dauern. Erst dann sei ein Überblick über das Vermögen der Erzdiözese möglich.

Papst Franziskus wird am Montag den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst empfangen. Der umstrittene Bischof wartet seit vergangenem Sonntag in Rom auf eine Aussprache mit dem Papst. Tebartz-van Elst steht wegen eines Strafbefehls wegen Falschaussage und der auf mindestens 31 Millionen Euro explodierten Kosten für seinen Bischofssitz in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, die Kosten mit verursacht zu haben und eigenmächtig und verschwenderisch mit Bistumsgeld umgegangen zu sein.

Der Papst reagierte nach Informationen der "FAS" während seines vertraulichen Gesprächs mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstag entsetzt, als Zollitsch ihn darüber informierte, dass die Baukosten in Limburg auf bis zu 40 Millionen Euro steigen könnten. "Wie bitte?", soll Franziskus daraufhin gestöhnt haben.

(Quelle: salzburg24)

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