Insgesamt starben in Afghanistan 35 Bundeswehr-Soldaten durch Feindeinwirkung, 19 weitere kamen durch Unfälle und Selbstmorde ums Leben. "Kunduz, das ist für uns der Ort, an dem die Bundeswehr zum ersten Mal gekämpft hat, lernen musste zu kämpfen", sagte de Maiziere. "Das war eine Zäsur - nicht nur für die Bundeswehr, sondern auch für die deutsche Gesellschaft."
In das deutsche Lager soll künftig ein Bataillon afghanischer Soldaten sowie Bereitschaftspolizei einziehen. Die Sicherheitslage in der Unruhe-Provinz hatte sich zuletzt verschlechtert, mehrere prominente Politiker wurden in den vergangenen Wochen von den radikal-islamischen Taliban ermordet. Auch die Angriffe auf kleinere Posten der einheimischen Sicherheitskräfte häufen sich. Viele Afghanen befürchten eine weitere Verschärfung der Lage, wenn die Bundeswehr aus Kunduz abgezogen ist.
Im Süden Afghanistans wurden am Sonntag vier Soldaten der NATO-geführten internationalen Afghanistantruppe getötet. Genauere Angaben über die Identität der Opfer oder den Vorfall machte die Schutztruppe ISAF zunächst nicht. Nach afghanischen Angaben handelt es sich bei den getöteten Soldaten um vier Amerikaner.
Westerwelle versicherte in Kunduz, Deutschland werde Afghanistan auch nach dem Abzug nicht im Stich lassen. "Unsere Arbeit für eine gute Zukunft Afghanistans endet nicht hier", erklärte er. "Wir setzen unser ziviles Engagement für Afghanistan fort." Deutschland hat Afghanistan bis 2016 bis zu 430 Millionen Euro jährlich für den Wiederaufbau versprochen.
(Quelle: salzburg24)