Der Vatikan bestätigte die Festnahme des Geistlichen indirekt. Italienische Medien hatten Scarano zunächst als Bischof von Salerno bezeichnet. Den Medienberichten zufolge wird den Festgenommenen vorgeworfen, 20 Millionen Euro illegal aus der Schweiz nach Italien gebracht zu haben. Demnach flogen sie das Geld aus dem Besitz von Freunden Scaranos bar in einem Privatjet des ehemaligen Geheimagenten Giovanni Maria Zito ein, der dafür 400.000 Euro bekommen haben soll. Scaranos Anwalt Silverio Sica sagte dem Fernsehsender SkyTG24, sein Mandant habe "versucht, guten Freunden zu helfen" und keine persönlichen Vorteile daraus gezogen.
In der süditalienischen Stadt Salerno wird gegen Scarano bereits seit zwei Wochen wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelt. Im Zuge dessen wurde er auch von seinem Posten in der Vermögensverwaltung des Heiligen Stuhls suspendiert. "Sie nennen ihn Monsignore 500, wegen der großen Zahl von 500-Euro-Scheinen, über die er verfügte", schrieb der "Corriere della Sera". Die Banknoten nutzte Scarano demnach, um Geld von Freunden aus dem Süden Italiens zu waschen.
Der vatikanische Medienberater Greg Burke bestätigte Scaranos Festnahme indirekt, indem er richtigstellte, dass es sich bei dem Geistlichen nicht um den Bischof von Salerno handle, wie zunächst berichtet worden war. Laut Vatikansprecher Federico Lombardi wurde Scarano im Mai mit Bekanntwerden von Ermittlungen gegen ihn von seiner Arbeit bei der Vermögensverwaltung des Vatikans entbunden.
Die Vatikanbank steht wegen des Verdachts der Geldwäsche bereits seit Jahren im Fokus der italienischen Justiz. Im September 2010 wurden Ermittlungen gegen den damaligen Präsidenten Ettore Gotti Tedeschi und den damaligen Generaldirektor Paolo Cipriani wegen Verstoßes gegen das Geldwäschegesetz eingeleitet.
Die Ermittlungen führten zur Entlassung der Führung des Geldinstituts und zur Sperre von Millionen von Euro. Doch schon zuvor hatten zahlreiche Skandale das Ansehen der Bank beschädigt, die Ermittlungen zufolge wiederholt der italienischen Mafia bei der Geldwäsche half.
(Quelle: salzburg24)