S24 Archiv

Drei Festnahmen bei Ermittlungen zur Vatikanbank

Veröffentlicht: 28. Juni 2013 13:58 Uhr
Im Zuge von Ermittlungen zur Vatikanbank haben die italienischen Finanzbehörden drei Verdächtige unter Betrugs- und Korruptionsverdacht festgenommen. Es handle sich um den Prälaten Nunzio Scarano, einen früheren Mitarbeiter des italienischen Geheimdiensts sowie einen Finanzdienstleister, berichteten Medien. Die Vatikanbank steht wegen des Verdachts der Geldwäsche schön länger im Fokus der Justiz.

Der Vatikan bestätigte die Festnahme des Geistlichen indirekt. Italienische Medien hatten Scarano zunächst als Bischof von Salerno bezeichnet. Den Medienberichten zufolge wird den Festgenommenen vorgeworfen, 20 Millionen Euro illegal aus der Schweiz nach Italien gebracht zu haben. Demnach flogen sie das Geld aus dem Besitz von Freunden Scaranos bar in einem Privatjet des ehemaligen Geheimagenten Giovanni Maria Zito ein, der dafür 400.000 Euro bekommen haben soll. Scaranos Anwalt Silverio Sica sagte dem Fernsehsender SkyTG24, sein Mandant habe "versucht, guten Freunden zu helfen" und keine persönlichen Vorteile daraus gezogen.

In der süditalienischen Stadt Salerno wird gegen Scarano bereits seit zwei Wochen wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelt. Im Zuge dessen wurde er auch von seinem Posten in der Vermögensverwaltung des Heiligen Stuhls suspendiert. "Sie nennen ihn Monsignore 500, wegen der großen Zahl von 500-Euro-Scheinen, über die er verfügte", schrieb der "Corriere della Sera". Die Banknoten nutzte Scarano demnach, um Geld von Freunden aus dem Süden Italiens zu waschen.

Der vatikanische Medienberater Greg Burke bestätigte Scaranos Festnahme indirekt, indem er richtigstellte, dass es sich bei dem Geistlichen nicht um den Bischof von Salerno handle, wie zunächst berichtet worden war. Laut Vatikansprecher Federico Lombardi wurde Scarano im Mai mit Bekanntwerden von Ermittlungen gegen ihn von seiner Arbeit bei der Vermögensverwaltung des Vatikans entbunden.

Die Vatikanbank steht wegen des Verdachts der Geldwäsche bereits seit Jahren im Fokus der italienischen Justiz. Im September 2010 wurden Ermittlungen gegen den damaligen Präsidenten Ettore Gotti Tedeschi und den damaligen Generaldirektor Paolo Cipriani wegen Verstoßes gegen das Geldwäschegesetz eingeleitet.

Die Ermittlungen führten zur Entlassung der Führung des Geldinstituts und zur Sperre von Millionen von Euro. Doch schon zuvor hatten zahlreiche Skandale das Ansehen der Bank beschädigt, die Ermittlungen zufolge wiederholt der italienischen Mafia bei der Geldwäsche half.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken