Bei dem Zwischenfall am 28. Oktober war ein mit Benzinkanistern beladener Geländewagen in eine Menschenmenge vor dem berühmten Porträt des Staatsgründers Mao Zedong am Tor des Himmlischen Friedens (Tiananmen) gefahren und in Flammen aufgegangen. Ein chinesischer und ein philippinischer Tourist sowie die drei Insassen kamen ums Leben. Rund 40 Menschen wurden verletzt. Es war der seit Jahren folgenschwerste Anschlag in der chinesischen Hauptstadt.
Das Gericht verhängte Todesstrafen gegen drei Angeklagte, die in die Vorbereitung verwickelt gewesen seien. Sie wurden als "Anführer einer terroristischen Vereinigung" beschrieben und sollen Auto, Benzin, Messer und Gasmasken besorgt haben. Die lebenslange und 20-jährige Haftstrafe wurde gegen zwei Angeklagte wegen "Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe und Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" verhängt.
Die genauen Motive der Tiananmen-Attentäter erscheinen unklar. In dem Auto töteten sich der 33-jährige Uigure Usmen Hasan am Steuer sowie seine Frau und Mutter. Nach einem Bericht des US-Senders Radio Free Asia (RFA) soll Hasan empört gewesen sein, dass die Polizei die Moschee in seinem Ort teilweise abgerissen habe. Er habe persönlich Geld für einen Gebetsraum gespendet, der im Oktober 2012 zerstört worden sei, berichtete der frühere Dorfvorsteher demnach.
Wegen der Spannungen zwischen der muslimischen Minderheit der Uiguren und den herrschenden Han-Chinesen gilt Xinjiang schon lange als Konfliktherd. Erst am Sonntag wurden zwei mit Messern bewaffnete "Angreifer" in Hotan getötet, während ein dritter verletzt festgenommen wurde, wie Xinhua berichtete. Das Trio habe einen Spielsalon angegriffen, doch hätten einfache Leute, benachbarte Ladenbesitzer und schließlich die Polizei den Angriff abgewehrt.
In der Eskalation der Gewalt gab es in den vergangenen Monaten eine Serie von Messer- und Sprengstoffattacken von Selbstmordattentätern, bei denen Dutzende Menschen ums Leben gekommen sind. Bei dem seit langem tödlichsten Anschlag kamen am 22. Mai in Ürümqi 39 Menschen und vier Attentäter ums Leben. Als Reaktion rief die Regierung eine einjährige Anti-Terror-Kampagne in Xinjiang aus. Eine Reihe von Todesurteilen und andere drastische Strafen wurden verhängt.
Seit Anfang 2013 sind schon mehr als 300 Menschen bei Zwischenfällen zwischen Uiguren und chinesischen Sicherheitskräften ums Leben gekommen, wie Menschenrechtsgruppen mitteilten. Das Turkvolk der Uiguren fühlt sich wirtschaftlich, politisch und kulturell von den Chinesen unterdrückt. Nach der Machtübernahme der Kommunisten 1949 hatte sich China das frühere Ostturkestan einverleibt.
(Quelle: salzburg24)