Dabei seien neun Soldaten und elf Polizisten getötet sowie 22 Sicherheitskräfte verletzt worden. Aufseiten der Aufständischen seien mehr als 50 Kämpfer getötet und 40 weitere verletzt worden.
Im Kampf gegen die extremistischen ISIS-Milizen hat die irakische Armee nach eigenen Angaben den Geburtsort des früheren Diktators Saddam Hussein zurückerobert. Soldaten hätten Al-Awya, einen Vorort der Stadt Tikrit, befreit, sagte ein Armeeoffizier am Samstag. Demnach beherrschen die Regierungstruppen das Umland von Tikrit und wollen die Stadt nun "von allen Seiten" stürmen.
Laut einem Bericht des irakischen Nachrichtenportals "Al-Sumeria" unterstützen örtliche Stämme die irakische Armee. In dem Vorort Al-Awya war Saddam nach seinem Tod im Jahr 2006 auch begraben worden. Tikrit liegt rund 140 Kilometer nordwestlich von Bagdad. Milizen der Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) hatten den Ort am 11. Juni eingenommen.
Tikrit ist strategisch wichtig, weil die Stadt an einer Hauptverbindungsstraße zwischen dem Norden des Landes und Bagdad liegt. Die irakische Armee hatte am Freitag eine Offensive auf die Stadt angekündigt und diese am Samstagmorgen begonnen. Dabei rückte sie mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen auf die Stadt vor. Auch Kampfhubschrauber waren im Einsatz.
ISIS-Kämpfer und ihre regionalen sunnitischen Verbündeten beherrschen mehr als zwei Wochen nach Beginn ihres Vormarsches große Teile des Nordens und Westens des Iraks. Sie wollen Bagdad einnehmen und ein grenzüberschreitendes Kalifat gründen.
Die politischen Parteien im Irak beraten indessen über die Bildung einer neuen Regierung. Diese sollte nach Ansicht der USA nicht mehr so stark wie bisher von den Schiiten dominiert werden. "Die nächsten 72 Stunden sind sehr wichtig, um zu einer Einigung zu gelangen", sagte ein Abgeordneter der schiitischen National-Allianz, zu der auch die Partei von Ministerpräsident Nuri al-Maliki gehört. Auch die sunnitischen Parteien wollten am Samstag zu Beratungen zusammenkommen.
Am Freitag hatte sich der wichtigste schiitische Geistliche, Großayatollah Ali Sistani, in die Debatte eingemischt. Sistani forderte die politischen Gruppierungen auf, sich rasch auf eine neue Führung zu einigen, bevor das Parlament am Dienstag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkomme. Maliki strebt zwar eine neue Amtszeit an, in seiner eigenen Partei hieß es jedoch, der Regierungschef könne durch einen weniger polarisierenden Politiker ersetzt werden. Die Sunniten werfen Maliki vor, sie von der Macht im Land weitgehend auszuschließen.
(Quelle: salzburg24)