Die Urheber der Anschläge waren zunächst nicht bekannt. Allerdings haben sunnitische Extremisten ihre Gewaltaktionen gegen die aus ihrer Sicht ungläubige schiitische Bevölkerungsmehrheit zuletzt verstärkt. Erst am Sonntagabend hatte sich etwa ein Selbstmordattentäter inmitten einer Trauergesellschaft in der Stadt Al-Musayib südlich von Bagdad in die Luft gesprengt. Er riss nach Angaben von Krankenhausärzten 40 Menschen mit in den Tod.
In Bakuba nordöstlich von Bagdad töteten Extremisten am Abend sieben Menschen. Auch in der ansonsten weitgehend friedlichen Kurden-Stadt Erbil im Nordirak starben mindestens sechs Menschen bei der Explosion mehrerer Autobomben.
Der Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten im Irak erhält sowohl durch den Bürgerkrieg im benachbarten Syrien neue Nahrung als auch durch den Streit zwischen den sunnitischen Parteien und dem schiitischen Regierungschef Nuri al-Maliki. Anfang des Jahres gründeten der irakische und der syrische Flügel der Al-Kaida den "Islamischen Staat Irak und der Levante", der sich seitdem zu zahlreichen Anschlägen in beiden Staaten bekannt hat. Seit Jahresbeginn sind nach Zählungen der Menschenrechtsgruppe Iraqi Body Count mehr als 6.000 Menschen bei Anschlägen in dem Land getötet worden.
(Quelle: salzburg24)