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Eels rockten beim Konzert im Wiener Gasometer wie in einer Garage

Mark Oliver Everett gastierte am Sonntag in Wien
Veröffentlicht: 22. April 2013 10:18 Uhr
Mr. E alias Mark Oliver Everett spielte am Sonntag in Wien mit seiner gut geölten Band, den Eels, ein wunderbares Bluesrock-Konzert. Mr. E heulte, krächzte wie ein überdrehter Soul-Man, witzelte, sprang herum, bearbeitete großartig die Gitarre und sang seine Lieder zwischen Himmelhochjauchzen und tiefster Betrübtheit.
SALZBURG24 (Daniela Herger)

Der Gasometer wurde beim Konzert der Eels quasi zur Garage, wobei der Sound sicher wesentlich besser war als in einer solchen. Der gesamte Auftritt hatte ein herrliches Sixties-Flair.

Eels spielten Bewährtes und probierten Neues

Die vergangenen Tournee, ließ Everett öfter wissen, habe die Gruppe richtig zusammengeschweißt. Da lag es nahe, den Sound und die Attitüde dieser Auftritte fortzusetzen. Und es wäre nicht Eels, wenn Everett nicht auch Neues ausprobieren würde. Etwa alte Stücke ins aktuelle Gewand mit fetten Gitarren zu kleiden, sie mit einer schnittigen, losrockenden Band zu interpretieren und so den Nihilismus in Ironie zu verwandeln.

Den Anfang machten jedoch drei Tracks vom aktuellen Album "Wonderful, Glorious" en block. "Bombs Away", "Kind Of Fuzzy", "Open My Present" fetzten. Die Band - alle Musiker mit Bart, Sonnenbrille und in uniformen schwarzen Adidas-Jogginganzügen (yeah!) gekleidet - stand vor einer Wand, in satte Farben getaucht, ganz im Stil einer 60er-Jahre-Beat-Formation angeordnet. Nur konsequent, dass man später "Itchycoo Park" von den Small Faces mit viel Laune coverte.

Mr. E & Co. zeigten ganze Bandbreite im Gasometer

Wie ein Boxer kämpfte sich Mr. E mit seinen Sparringpartnern durch "Tremendous Dynamite" und "Prizefighter". Zwischen den Krachern platzierten sie ein zärtliches "In My Dreams", berührten mit "On The Ropes", um dann etwa bei "Peach Bossom" (ebenfalls neu) wieder mächtig zu rocken. Höhepunkt des gesamten Darbietung war ein weiterer Beitrag aus "Wonderful, Glorious": "The Turnaround" mit seinem ruhigen Aufbau und einem entfesselten Gitarren-Blues-Rock-Finale.

Der Sänger und Songschreiber, berühmt geworden mit seinen Texten über das Leiden, blickt - glaubt man seinen aktuellen Songs und seinem Benehmen vor dem Publikum - optimistisch in die Zukunft. Da rief er sogar "we are fucking Eels", belohnte seine Kollegen, wenn sie ordentlich spielten, mit einem Stück Apfelstrudel und holte einen schrägen Sängerknaben auf die Bühne, um dann theatralisch mit seinem langjährigen Gitarristen den Bund für weitere gemeinsame Schandtaten zu erneuern. Da lachten sogar die abgebrühtesten Hipster im gut gefüllten Saal - zumindest heimlich.

(apa/red)

(Quelle: salzburg24)

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