Die Giftstoffe sollen auf einem US-Marineschiff im Mittelmeer neutralisiert werden. Syrien legte zudem einen neuen Zeitplan für die Vernichtung seines Chemiewaffen-Arsenals vor. Danach sollen alle Chemikalien bis Ende April das Land verlassen haben. Syrien hatte die ursprüngliche Frist vom 5. Februar nicht eingehalten.
Damaskus will nach eigenen Angaben einen Teil der Verzögerungen wettmachen, die Frist bis zum 30. Juni ist aber kaum noch einzuhalten. Knapp ein Drittel des syrischen Arsenals sei inzwischen verschifft oder zerstört worden, sagte die UNO-Sonderkoordinatorin Sigrid Kaag am Dienstag in Den Haag. "Das ist ein guter Fortschritt und ich erwarte eine weitere Beschleunigung der Bemühungen."
Die gefährlichsten Bestandteile des chemischen Waffenarsenals sollten laut dem internationalen Abkommen vom Herbst eigentlich schon bis Ende vergangenen Jahres zum Abtransport in den Hafen von Latakia gebracht werden. Die Regierung in Damaskus erklärte dann Anfang dieses Jahres, sämtliche Komponenten nicht vor Ende Mai nach Latakia schaffen zu können.
Die Regierung von Präsident Bashar al-Assad begründet die Verzögerungen mit dem Hinweis auf die Kämpfe im Land. Viele Mitgliedsländer der OPCW sind frustriert über die Verspätungen. Russland, China und der Iran weigern sich aber, mehr Druck auf Damaskus zu machen. Assad hatte der Vernichtung der Kampfstoffe zugestimmt, nachdem die USA wegen eines Chemiewaffeneinsatzes im Sommer bei Damaskus einen Militärangriff angedroht hatten.
(Quelle: salzburg24)