Veröffentlicht: 20. April 2012 11:14 Uhr
Eisbären sind etwa vier- bis fünfmal so alt wie bisher vermutet: Sie lebten bereits vor etwa 600.000 Jahren. Davon geht ein internationales Team um die Frankfurter Wissenschafter Frank Hailer und Axel Janke aus.
Eisbär kein Anpassungskünstler
"Die Forscher stützten damals ihre Ergebnisse allein auf DNA aus den Mitochondrien", erklären die beiden Mitarbeiter des Frankfurter Biodiversität und Klima Forschungszentrums. Mitochondrien, die Kraftwerke in den Zellen, werden nur von der Mutter vererbt. Die Frankfurter Forscher haben nun viele unabhängige Stücke aus der DNA des Zellkerns analysiert. Damit sei nun erstmals belegt, worüber vorher nur spekuliert wurde: "Der Eisbär hat sich bereits vor circa 600.000 Jahren vom Braunbär abgespalten." Das kratzt allerdings auch am Bild des Eisbären als Anpassungs-Wunder: "Mit der neuen Datierung ihrer Evolution ist dieser Mythos vom besonders anpassungsfähigen Eisbär nun widerlegt." Wie aber kamen frühere Studien zu einem so viel jüngeren Alter? "Anscheinend haben sich beide Arten im Lauf der Zeit mehrmals miteinander gepaart", erklärt Axel Janke, der Leiter der Forschungsgruppe. Dadurch seien Teile der Braunbär-DNA an Eisbären vererbt worden - und gerade diese Stücke seien später vermutlich zur Untersuchung herangezogen worden. (APA)(Quelle: salzburg24)