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Emeritierter St. Pöltner Weihbischof Fasching tot

Veröffentlicht: 02. Juni 2014 12:06 Uhr
Der emeritierte Weihbischof von St. Pölten, Heinrich Fasching, ist Sonntagnachmittag nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Er war zuletzt im Elisabethheim in St. Pölten gepflegt worden und wurde erst am 24. Mai 85 Jahre alt. Diözesanbischof Klaus Küng, Kardinal Christoph Schönborn und Landeshauptmann Erwin Pröll würdigten Faschings Leistung als Vermittler in schwierigen Zeiten.

Pröll zufolge war Heinrich Fasching "in einer hektischen und schnelllebigen Zeit ein Kirchenmann mit großer Ruhe und hohem Intellekt." Der Geistliche habe über viele Jahrzehnte zum Wohle der Diözese und zum Wohle der Menschen im Land gewirkt und gearbeitet und sich stets durch bedachte Worte und umsichtige Taten ausgezeichnet. "Dadurch hat er in einer stürmischer Zeit der Diözese und dem Land große Stabilität und festen Halt gegeben", erklärte der Landeshauptmann in einer Aussendung.

Schönborn würdigte Fasching für dessen "großartigen Dienst der Vermittlung und Versöhnung in jenen Jahren, in denen er gemeinsam mit Bischof Kurt Krenn tätig war". Er sei immer bemüht gewesen, "in den schwierigsten Momenten eine versöhnliche und gemeinschaftliche Haltung zu pflegen".

"Ich habe ihn als einen treuen und redlichen Hirten erlebt, der in der Bischofskonferenz im guten Sinn auf das rechte Maß geschaut hat", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz laut Kathpress. Fasching habe in den letzten Jahren gesundheitlich sehr gelitten, "man kann fast von einem Martyrium sprechen", so Schönborn über den 85-Jährigen, den er vor wenigen Wochen noch besucht hatte.

1929 in Höfnerberg in der Pfarre Pierbach/OÖ geboren, hat Heinrich Fasching die Schule in Waidhofen a.d. Thaya und nach dem Zweiten Weltkrieg das Stiftsgymnasium Melk besucht. Sein Theologiestudium absolvierte er in St. Pölten und wurde 1954 zum Priester geweiht. 1956 wurde er Vizerektor im Seminar Melk und kam 1957 bis 1960 zum Studium des kanonischen Rechtes an die päpstliche Universität Gregoriana nach Rom. Nach seiner Rückkehr wurde Fasching Vizeoffizial des Diözesangerichtes und war von 1961 bis 1968 Ordinariatssekretär. Danach bekam er einen Lehrauftrag für Kirchenrecht an der Philosophisch-theologischen Hochschule St. Pölten, wurde von 1970 bis 1992 Direktor des Diözesanbauamtes und bis 1993 Ordinariatskanzler. Seit 1976 war er Mitglied des Domkapitels.

1991 wurde Fasching zum Generalvikar bestellt und am 24. Mai 1993 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von St. Pölten und Titularbischof von Acci ernannt. Über die Diözesangrenzen hinaus war er u.a. Vorsitzender der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission. Ein besonders Anliegen war Fasching stets die historische Forschung. Im November 2008 veröffentlichte er sein wissenschaftliches Lebenswerk: "Die Wiener Konstitutionen für Regulierte Augustiner Chorherren in Österreich im 15. Jahrhundert".

Sein Wirken stand zeitlich im engen Zusammenhang mit der Amtsperiode des heuer am 24. Jänner verstorbenen ehemaligen St. Pöltner Bischofs Kurt Krenn. Seit Beginn der Amtszeit Krenns 1991 wirkte er als dessen Generalvikar und ab 1993 als Weihbischof und versuchte laut Aussendung der Diözese "diskret und loyal die von Spannungen gezeichnete Diözese nach Kräfte zusammenzuhalten". Mit 75 zog sich Fasching aus Altersgründen zurück, sein Rücktritt erfolgte am 7. Oktober 2004 zeitgleich mit jenem von Krenn.

Der gebürtige Oberösterreicher "hat für die Diözese gelebt, oft auch für sie und mit ihr gelitten", so Küng. Er erinnerte u.a. daran, dass unter Faschings Ägide der Dom renoviert worden sei, "dem seine Liebe gehörte".

(Quelle: salzburg24)

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