Erdogans Regierung wird seit Tagen von einer Korruptionsaffäre erschüttert. Seit der vergangenen Woche wurden dutzende Geschäftsleute und Politiker aus Erdogans Umfeld festgenommen, auch die Söhne von mehreren Ministern wurden in Untersuchungshaft genommen. Wegen der Affäre waren drei Minister zurückgetreten, am Mittwoch tauschte Erdogan insgesamt zehn Minister in seinem Kabinett aus. Oppositionsvertreter fordern seit Tagen auch den Rücktritt Erdogans selbst.
Der Regierungschef hatte in den vergangenen Tagen bekräftigt, er werde die Affäre durchstehen, die ein "Komplott" gegen ihn und die Türkei sei. Wie Erdogan machte am Montag auch der neue Innenminister Efkan Ala Anhänger des muslimischen Predigers Fethullah Gülen für das Vorgehen der Justiz verantwortlich. Dieses komme einem "Mordversuch" vor den Ende März anstehenden Kommunalwahlen gleich - "fast ein Staatsstreich", sagte der Minister der Tageszeitung "Sabah".
Die Gülen-Bewegung, die in der Polizei und bei der Beamtenschaft starken Rückhalt hat, hatte Erdogans Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) bei Wahlen bisher unterstützt. Sie sagte aber den Plänen der Regierung den Kampf an, bestimmte Privatschulen zu verbieten, aus denen die Gülen-Bewegung sich zu bedeutenden Teilen finanziert.
(Quelle: salzburg24)