"Die Beweislage ist sehr dünn", erklärte Brendel. Gegen den Mann wird bereits seit Februar 2012 ermittelt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist er noch am Leben, über seinen Gesundheitszustand sowie Verhandlungsfähigkeit wollte man aber keine Angaben machen. Im Zuge der Ermittlungen habe es auch eine Hausdurchsuchung gegeben. Ergebnisse brachte dies jedoch keine. Auch die damals um Rechtshilfe gebetene Staatsanwaltschaft Korneuburg konnte keine wichtigen Unterlagen bei dem Mann finden. "Was wir wissen, ist sehr wenig", betonte Brendel.
So sei bis jetzt nicht erwiesen, dass der Österreicher "in die eigentlichen Tötungshandlungen" gegen die Einwohner des Dorfes Oradour-sur-Glane involviert gewesen sei. Es sei noch nicht geklärt, "was sie eigentlich gemacht haben", so Brendel über die mögliche Beteiligung des Österreichers und fünf weiterer Verdächtiger aus Deutschland. Zu einem Verfahren in Deutschland werde es voraussichtlich nicht kommen, weil die österreichischen Behörden zuständig seien. Österreich prüfe derzeit noch die rechtlichen Voraussetzungen.
Der Fall des Österreichers sei im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen einen 88-jährigen Kölner aufgetaucht, der vor dem Kölner Landgericht unter Anklage steht, sagte der Oberstaatsanwalt. Auch er war Mitglied der Kompanie, die in Oradour-sur-Glane eingesetzt war. Am 10. Juni 1944 löschten Soldaten des SS-Panzergrenadier-Regiments "Der Führer" das gesamte Dorf innerhalb weniger Stunden aus. 642 Einwohner wurden ermordet, darunter 207 Kinder.
(Quelle: salzburg24)




