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Erstmals mehr als 50 Mio. Vertriebene weltweit

Flüchtlinge aus Syrien derzeit im Blickpunkt
Veröffentlicht: 20. Juni 2014 07:00 Uhr
Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg sind weltweit mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Ende 2013 belief sich die Zahl von Flüchtlingen sowie Vertriebenen auf 51,2 Millionen. Das teilte die UNO aus Anlass des Weltflüchtlingstages am 20. Juni mit. Besonders dramatisch sei die Lage in Syrien, heißt es im Weltbericht 2013 des UNO-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR.

In dem Bürgerkriegsland sind den Angaben zufolge 6,5 Millionen Menschen auf der Flucht, weitere 2,5 Millionen Syrer seien ins Ausland geflohen. Für das weiterhin starke Anwachsen der Flüchtlingszahlen machte der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Antonio Guterres, seit langem ungelöste Konflikte ebenso verantwortlich wie die aktuellen Krisen - neben Syrien auch in der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan, der Ukraine und im Irak. 86 Prozent der Flüchtlinge sind laut UN in Entwicklungsländern untergekommen.

In Österreich lebten Ende vergangenen Jahres 55.600 Flüchtlinge, in Deutschland waren es 187.600 Flüchtlinge. Von insgesamt 1,1 Millionen Asylsuchenden stellten knapp 110.000 und damit die meisten ihren entsprechenden Antrag in Deutschland, gefolgt von den USA, Südafrika, Frankreich und Schweden.

Anlässlich des Weltflüchtlingstags hat Amnesty International den Umgang des UNO-Sicherheitsrats mit dem Bürgerkrieg in Syrien scharf kritisiert. "Das Versagen" des Gremiums habe "zu der weltweit größten Flüchtlingskrise geführt", erklärte die Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation in Deutschland, Selmin Caliskan, am Freitag in Berlin.

Der Sicherheitsrat müsse "endlich den Internationalen Strafgerichtshof einschalten". Der Schutz von Zivilisten in Syrien müsse sein "Mindestanspruch" sein. Untätig sei der Sicherheitsrat auch mit Blick auf die Krisen im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik und im Irak, erklärte Caliskan weiter. "Politische Loyalitäten, Gleichgültigkeit und Eigennutz" verhinderten, dass Menschen geschützt würden. "Während Mitgliedstaaten aus Machtinteressen Lösungen blockieren, müssen Menschen sterben oder sich auf die Flucht begeben", erklärte Caliskan.

In Syrien tobt ein Bürgerkrieg, der sich aus einem im März 2011 begonnenen Volksaufstand gegen Staatschef Bashar al-Assad entwickelte. Seither wurden Schätzungen zufolge mehr als 160.000 Menschen getötet. Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Zuletzt verhinderten Russland und China Ende Mai im Sicherheitsrat eine Resolution zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen durch den Internationalen Strafgerichtshof im Den Haag. Der Weltflüchtlingstag wird am Samstag begangen.

(Quelle: salzburg24)

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