Palästinensischen Angaben zufolge rückten israelische Soldaten auch in Bethlehem und Nablus ein. Israel hat im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Entführung 361 Menschen festgenommen. Bei Zusammenstößen während der Razzien wurden nach Angaben von Ärzten vier Palästinenser getötet.
Die größte Militäroperation Israels seit zwölf Jahren gegen die Hamas im Westjordanland soll aber offenbar binnen weniger Tage beendet werden. Israelische Medien berichteten am Montag übereinstimmend unter Berufung auf Militärs, der Einsatz "Bruders Hüter" in seiner gegenwärtigen Form neige sich dem Ende zu.
Angesichts der steigenden Zahl palästinensischer Todesopfer bei der Operation habe man in Israel die Sorge, es könnte zu einer Eskalation der Gewalt kommen, berichtete die Zeitung "Haaretz". Dies gelte besonders für den muslimischen Fastenmonat Ramadan, der am Wochenende beginnt.
Israel wirft der radikal-islamischen Hamas vor, die drei Religionsschüler entführt zu haben. Die Gruppe hat dazu nicht Stellung genommen. Der Fall belastet die Beziehungen zwischen der Hamas und der Fatah von Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas, die kürzlich trotz internationaler Kritik ein Regierungsbündnis geschlossen haben. Die Europäische Union und die USA stufen die Hamas als Terror-Organisation ein. Abbas wirft Israel ein unverhältnismäßiges Vorgehen bei den Ermittlungen vor und hat die eigenen Sicherheitskräfte angewiesen, bei der Suche zu helfen. Diese Zusammenarbeit sorgt wiederum unter den Palästinensern für Unmut.
(Quelle: salzburg24)