An der Demonstration gegen die Homo-Ehe nahmen nach Angaben der Veranstalter 8000 Menschen teil, die Polizei sprach von 2.400 Teilnehmern. Der Protest fand in der Nähe der Nationalversammlung statt, wo die Gesetzesvorlage für die Homo-Ehe gerade in zweiter Lesung debattiert wurde.
Rechtsextreme Gruppierungen nicht tolerieren
Frankreichs Innenminister Manuel Valls verurteilte die "Gewalt", die sich "trotz der Zusagen der Organisatoren" ereignet habe. Auf den Champs-Elysees seien öffentliches Mobiliar und Fahrzeuge beschädigt worden. Es habe daraufhin einige Festnahmen gegeben. Valls rief dazu auf, rechtsextreme Gruppierungen nicht zu tolerieren.
Einsatzkräfte setzten Tränengas ein
Wie AFP-Journalisten berichteten, weigerten sich nach dem offiziellen Ende der bis 22.00 Uhr genehmigten Demonstration mehrere hundert Teilnehmer zu gehen. Einige von ihnen begannen Rangeleien mit der Polizei und versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Manche warfen Leuchtkörper, Flaschen und Steine auf die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei. Diese setzte Tränengas ein. Rechtsextreme Demonstranten griffen auch Journalisten an. Eine Kamera wurde zerstört. Andere, friedliche Demonstranten saßen noch bis gegen Mitternacht auf einem Rasen und lauschten bei Kerzenschein einem Redner, der philosophische Texte vortrug.
Homo-Ehe so gut wie beschlossen
Die Einführung der Homo-Ehe in Frankreich ist so gut wie beschlossen. Nationalversammlung und Senat haben das Vorhaben der Regierung, das auch ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare einschließt, bereits in erster Lesung verabschiedet. Die zweite Lesung gilt als reine Formsache. Das Thema spaltet die französische Gesellschaft seit Monaten, die konservative Opposition und die Kirche machen massiv gegen die Homo-Ehe mobil. (APA)
Links zu diesem Artikel:
- Neuseeland führt Homo-Ehe ein
- Senat stimmt für Homo-Ehe
- Übersicht: Homo-Ehe Europa
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(Quelle: salzburg24)