Veröffentlicht: 17. März 2012 13:30 Uhr
Der Salzburger hat den Riesentorlauf in Schladming vor Reichelt und Mathis gewonnen.
Feuz verzichtet auf Slalom am Sonntag
Feuz blieb im "Riesen" als 21. hingegen wie erwartet ohne Punkte. Die nur 25 Zähler Rückstand auf Hirscher vor dem abschießenden Slalom am Sonntag ließen dem 25-jährigen Schweizer zwar theoretisch noch eine Chance, der am Knie verletzte Athlet sah aber selbst keinen großen Sinn mehr. Am späten Nachmittag gab Feuz bekannt, auf einen Start am Sonntag zu verzichten. Unabhängig davon war beeindruckend, wie nervenstark Hirscher im tagelangen Wechselbad der Finalwoche und WM-Generalprobe blieb und im Riesentorlauf nichts anbrennen ließ. Was half war, dass ihm die Riesentorlauf-Wertung und damit seine erste Karriere-Kugel nach einem Riesenfehler von Weltmeister Ted Ligety (USA) schon nach Lauf eins gehört hatte. "Das war extrem wichtig. Anderenfalls wäre es eine echte Zusatzbelastung gewesen", bestätigte Hirscher, dass er so befreiter zum Sieg fahren konnte. "Ich hatte drei Kugel-Chancen und als ich die eine verwertet hatte, war das schon ein Traum", jubelte er."Depperter Glasbecher"
Nicht nur sein Vater Ferdinand und Freundin Laura waren in Schladming gerührt, auch Hirscher selbst musste sich erst fassen. "Ich kapier' noch gar nichts. Ich habe noch nie in meiner Karriere so viel riskiert wie heute im zweiten Durchgang", unterstrich Hirscher, wie sehr er um diesen Sieg gekämpft hatte. Die Erleichterung war ihm anzusehen. "Es war brutal, was sich da seit Jänner abgespielt hat. Wir haben ja nur noch von dem depperten Glasbecher gesprochen. Egal mit wem oder wo. Wenn man es dann wirklich schafft, dann bedeutet das sehr viel." Der Shooting-Star aus Annaberg-Lungötz hatte es trotz seiner Jugend meisterhaft verstanden, im Finish den ganzen Druck auszublenden. "Ich habe mir ständig eingeredet, dass es heute um nicht mehr geht als bei jedem anderen Rennen", erklärte Hirscher und verwies darauf, dass er zwischendurch durchaus schon mehrmals gezweifelt hatte. "Es war ja eigentlich schon mindestens zwei Mal gelaufen für mich. Aber kämpfen zahlt sich eben aus und Glück brauchst du auch." Feuz gab sich zunächst praktisch geschlagen. "Ich muss noch mit den Trainern sprechen. Aber ich denke, ich habe heute und hier die Saison beendet", sagte der am Knie verletzte Eidgenosse unmittelbar nach dem Rennen. "Ich denke nicht, dass auf dieser Piste 20 Läufer ausfallen", sagte der Speed-Spezialist. Er habe sich aber nichts vorzuwerfen, erklärte Feuz. "Ich habe alles versucht, mehr war nicht möglich. Es ist Marcel zu gönnen. Er hat beeindruckend gezeigt, was er drauf hat. Es gibt keinen speziellen Grund, warum ich es verloren habe. Ich hatte eine Bombensaison."Reichelt und Mathis machen ÖSV-Dreifachsieg perfekt
Der "Zuckerguss" dieses Tages war sicherlich der erste ÖSV-Dreifachsieg der ÖSV-Herren seit Dezember 2009. Der junge Vorarlberger Mathis fuhr mit zweitbester Laufzeit hinter Ligety wie schon in Bansko auf Platz drei und Reichelt verkraftete den verpassten Sieg relativ problemlos. "Marcel hat alles dran gesetzt, zu gewinnen. Ich bin Zweiter und damit ist die Nation Gott sei Dank nicht böse auf mich", scherzte der Salzburger.Endstand: | |||
1. | Marcel Hirscher | AUT | 2:25,53 |
2. | Hannes Reichelt | AUT | 2:25,72 |
3. | Marcel Mathis | AUT | 2:26,08 |
4. | Alexis Pinturault | FRA | 2:26,28 |
5. | Thomas Fanara | FRA | 2:27,09 |
6. | Jean-Baptiste Grange | FRA | 2:27,42 |
7. | Davide Simoncelli | ITA | 2:27,50 |
8. | Matts Olsson | SWE | 2:27,71 |
9. | Steve Missillier | FRA | 2:27,75 |
10. | Benjamin Raich | AUT | 2:27,79 |
11. | Cyprien Richard | FRA | 2:28,03 |
12. | Didier Defago | SUI | 2:28,08 |
13. | Kjetil Jansrud | NOR | 2:28,20 |
14. | Truls Ove Karlsen | NOR | 2:28,45 |
15. | Manfred Mölgg | ITA | 2:28,60 |
16. | Aksel Lund Svindal | NOR | 2:28,64 |
17. | Andre Myhrer | SWE | 2:28,87 |
18. | Marcus Sandell | FIN | 2:29,01 |
19. | Carlo Janka | SUI | 2:29,16 |
20. | Philipp Schörghofer | AUT | 2:29,17 |
21. | Beat Feuz | SUI | 2:29,31 |
22. | Christof Innerhofer | ITA | 2:29,58 |
23. | Romed Baumann | AUT | 2:29,71 |
24. | Henrik Kristoffersen | NOR | 2:33,20 |
25. | Ted Ligety | USA | 2:35,56 |
26. | Didier Cuche | SUI | 5:44,56 |
Im zweiten Durchgang out: Fritz Dopfer (GER), Massimiliano Blardone (ITA), Giovanni Borsotti (ITA)
(Quelle: salzburg24)