S24 Archiv

FPÖ und Hausärzteverband kontern Stöger-Aussagen

Veröffentlicht: 30. Dezember 2013 14:05 Uhr
Die FPÖ schenkt dem Wunsch von Gesundheitsminister Stöger nach einer Verringerung der Wartezeit für Patienten wenig Glauben. Dieser Ruf erfolge nur, "um von seinem umfassenden Versagen abzulenken", sagte FP-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein am Montag. Denn der Ressortchef selbst sei für "diesen Missstand hauptverantwortlich".

Belakowitsch-Jenewein verwies darauf, dass Österreich "in der Ära Stöger" im jährlich erhobenen Euro Health Consumer Index (EHCI), bei dem die Gesundheitsversorgung aller europäischen Länder miteinander verglichen wird, auf Platz zwölf "abgestürzt" sei.

Dass Stöger selbst Verantwortung trage, zeige sich etwa darin, dass alleine in Wien etwa 300 vereinbarte Kassenplanstellen nicht nachbesetzt worden seien. Weiters seien im Wiener Allgemeinen Krankenhaus Journaldienste eingespart und tageweise hunderte Betten gesperrt worden, so die FP-Politikerin. Eltern hätten etwa am 24. Dezember mit ihren kranken Kindern bis zu sechs Stunden in den Kinderambulanzen warten müssen, so Belakowitsch-Jenewein, die von "Bigotterie der Stöger-Initiative" sprach.

"Wenn es dem Minister ernst wäre mit der Verkürzung der Wartezeiten, so müsste er sich dafür einsetzen, dass es mehr ärztliches Personal in Ambulanzen gibt, aber vor allem, dass es mehr Planstellen für niedergelassene Ärzte gibt und endlich auch Ärzte Ärzte anstellen dürfen, um so auch die Ordinationszeiten ausweiten zu können", forderte die freiheitliche Abgeordnete. Dies alles habe Stöger in den vergangenen fünf Jahren aber verabsäumt.

Kritik an Stöger kam am Montag auch von der Vereinigung "Politische Kindermedizin": In einem Offenen Brief zeigte man sich zwar über die Forderung des Ministers nach Transparenz und Richtwerten für geplante Behandlungen angetan. Stögers Aussage, wonach Österreich "Weltmarktführer" im Zugang zu Gesundheitsleistungen für alle Patienten sei, weist die Initiative aber strikt zurück.

Verärgert gab sich auch der Präsident des Wiener Hausärzteverbandes, Wolfgang Werner. Wenn Stöger die langen Wartezeiten bei Ambulanzen und Ordinationen kritisiert, "dann kann das nur als Spiegelfechterei betrachtet werden, denn die letzten fünf Jahre war er Minister und zeichnet verantwortlich dafür, dass hoch spezialisierte Ambulanzen nicht unbeträchtlich mit Bagatellerkrankungen in Anspruch genommen und für wirklich dringende Fälle blockiert werden", so der Mediziner.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken