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Führung griechischer Neonazi-Partei verhaftet

Nikos Michaloliakos, Chef der Goldenen Morgenröte
Veröffentlicht: 28. September 2013 13:28 Uhr
Die griechische Justiz hat Haftbefehle gegen die Führung der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte erlassen. Parteichef Nikolaos Michaloliakos sowie fünf weitere Abgeordnete und rund zwei Dutzend Parteifunktionäre wurden Samstag früh verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, hinter dem Mord an einem Musiker zu stecken und rechtsextreme Gewalttaten angestiftet zu haben, teilte die Polizei am Samstag mit.

Damit wurde zum ersten Mal seit Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland im Jahr 1974 ein Parteichef in Gewahrsam genommen. Den Neonazis werden unter anderem auch Totschlag, Körperverletzung und Erpressung, Sprengstoffanschläge sowie Geldwäsche zur Last gelegt, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen der Staatsanwaltschaft des Höchstgerichtes.

Aus Sicht der Ermittler gibt es außerdem Beweise dafür, dass Mitglieder der Partei Schutzgelder von zahlreichen Geschäftsinhabern, aber auch von Migranten kassiert haben sollen.

Die Vorwürfe sollen auf Aussagen von Migranten, Opfern von Körperverletzungen sowie ehemaligen und aktiven Parteimitgliedern basieren. Außerdem habe der Nachrichtendienst (EYP) im Auftrag der Ermittler Telefongespräche der Funktionäre mitgeschnitten, hieß es.

Der griechische Justizminister Haralambos Athanassiou sagte den verhafteten Abgeordneten und Funktionären der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte ein faires Verfahren zu. "Die Demokratie in Griechenland ist stark", sagte der Minister nach einem Treffen mit Ministerpräsident Antonis Samaras und dem Minister für Öffentliche Sicherheit, Nikos Dendias.

Als Reaktion auf die Haftbefehle versammelten sich rund 200 Anhänger der rechtsradikalen Partei vor der Polizeidirektion von Athen. Sie skandierten "Blut und Ehre, Goldene Morgenröte" sowie "Gauner, Verräter, Politiker".

Der Schlag gegen die Neonazi-Partei kommt gut eine Woche nach dem gewaltsamen Tod eines Rappers durch einen Rechtsradikalen in Piräus. Zudem war es in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Überfällen mit rassistischem Hintergrund gekommen.

(Quelle: salzburg24)

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